Irre Fragen und gute Musik
Tradition Die Oldies der Stadtkapelle spielen dreimal vor vollem Haus
Mindelheim Gleich an drei Abenden war der Saal der Taverne Reichsadler gefüllt, als die Oldies der Blasmusik zu ihrem Bockbierabend einluden. Zur passenden Blasmusik servierten die Musiker um Franz Drexel Fragespiele und natürlich G´stanzl über Mindelheim. Höhepunkt war das Theaterspiel von Franz Drexel und Seppi Korda, die eine Parodie auf die Wirtsleute Rudi und Marta zum Besten gaben.
Die Oldie-Bläser sind schon eine Legende. Das Altersspektrum reicht von 57 bis 88 Jahre. Der frühere Dirigent der Stadtkapelle Roland Mühlbauer ist sozusagen „Alterspräsident“gefolgt von Karl Maier (86 Jahre).
Auch die beliebten Ratespiele drehten sich um die elfköpfige Truppe. So galt es an einem Abend, den Bauchumfang aller Musiker zu schätzen. Kein leichtes Unterfangen, wenn man sich Leichtgewicht Franz Drexel und Schwergewicht Korda daneben vorstellt. Das Geheimnis wurde gelüftet: Es sind genau 1309 Zentimeter. Am nächsten Tag wurde nach der Schuhgröße in Zentimeter und am Sonntag nach dem Gesamtgewicht der Truppe gefragt. Und auch diese Zahl sei verraten: Die elf Musikanten wiegen zusammen 2331 Pfund. Die glücklichen Gewinner waren Angelika Esser, Cornellia Marschall und Stadtrat Thomas Schnabel. Die Gewinner konnten sich wieder über eine Garnitur der beliebten Mindelheimer Kasperle-Figuren aus dem Hause Kersa sowie Hüte von Faustmann freuen. Dank der heimischen Geschäftswelt gab es noch viele weitere Preise.
Nach vielen Ohrwürmern der Blasmusik, von der Polka bis zum Walzer, bei denen mitgesummt und -geklatscht wurde, wusste Franz Drexel wieder einiges über das Stadtleben zu berichten.
Er verriet in seinen G‘stanzln, dass der neue Bauhof nur deswegen komme, weil das Brotzeitstübchen im jetzigen Bauhof zu klein geworden sei. Pech für Feuerwehr und Stadtkapelle sei, dass die Bittgänge für Regen immer mit dem Katharinenfest zusammenfallen und dieses deswegen nun schon seit Jahren ausfalle. Und den verschmähten Spendern aus der Kneippstadt schlug er vor, das Geld nach Mindelheim zu geben für ein zweites Parkhaus.
Als Frundsbergsdarsteller schlug er Sepp Korda vor, der könne zwar nicht reiten, habe aber den richtigen Bauch. Und auch die vielen Verbote beim Umzug am Gumpigen waren ihm ein Dorn im Auge.
Ein besonderer Blick auf das Stadtleben