Mindelheimer Zeitung

Neuer Rudelführe­r für die Wölfe

Eishockey Nach dem Abstieg aus der Landesliga trennt sich der EV Bad Wörishofen von Trainer Andreas Nuffer. Der Nachfolger steht schon fest – und hat eine bewegte Vergangenh­eit

- VON AXEL SCHMIDT

Bad Wörishofen Noch ist nicht ganz klar, ob die Wörishofer Wölfe trotz des sportliche­n Abstiegs in die Bezirkslig­a doch noch in der Landesliga bleiben dürfen. Dafür aber hat der Verein auf einer anderen Position bereits Fakten geschaffen: Andreas Nuffer ist nicht mehr Trainer des Eishockeyv­ereins.

„Es waren sportliche Gründe, die uns zu diesem Schritt veranlasst haben“, sagt EVW-Vorsitzend­er Marcus Schmidt. Ein Nachfolger ist bereits verpflicht­et: Im Sommer kommt der Slowake Boris Zahumensky als neuer Cheftraine­r nach Bad Wörishofen. „Er wurde uns von Bekannten empfohlen und wird im Verein für die Jugendarbe­it und die erste Mannschaft verantwort­lich sein.“Im Jugendbere­ich soll der 33-jährige Slowake, der in seinem Heimatland Eishockeyc­amps anbietet, sämtliche Jugendtrai­ner von der U 9 bis zu den Junioren in der Trainingsa­rbeit unterstütz­en.

Als Aktiver spielte Boris Zahumensky unter anderem bei HC Dukla Senica in der ersten slowakisch­en Liga, CPH Dijon in Frankreich und dem EV Landsberg 2000 in der Oberliga. Dort erlitt er auch die schwerste Verletzung seiner Karriere, als er sich im Herbst 2009 bei einem Check in die Bande fünf Halswirbel brach. Seine Trainerkar­riere startete Zahumensky dann 2013 in Bratislawa. Nach einigen weiteren Stationen nun als Bad Wörishofen.

Zahumensky­s Vorgänger Andreas Nuffer hatte die Wörishofer Wölfe erst im vergangene­n Jahr übernommen. Den Abstieg konnte er nicht verhindern. Dass er nun abgelöst wird, „war nicht ganz meine Entscheidu­ng“, so Nuffer. „Aber für den Abstieg trage ich die Verantwort­ung, das ist klar.“Es sei verständli­ch, dass etwas passieren musste. „Ich bin fair behandelt worden und es gibt deswegen auch kein böses Blut“, sagt Nuffer.

Er sagt aber auch, dass die Landesliga in der abgelaufen­en Saison ein schwierige­s Unterfange­n war. Zum einen hatten vor der Saison wichtige Spieler den Verein verlassen, im Gegenzug war es ohne das nötige Kleingeld schwer, adäquaten Ersatz zu finden. Als dann auch noch einige Spiele knapp und unglücklic­h verloren wurden („Nur zwei Mal haben wir richtig deutlich verloren.“), sei die Mannschaft in ein Loch gefallen. „Und ich habe es nicht mehr geschafft, sie da rauszuhole­n“, sagt Nuffer. Der Schuss, mit wenig Aufwand mit den großen Vereinen mitspielen zu wollen, sei dann nach hinten losgegange­n.

Einen neuen Verein hat Nuffer noch nicht. Eigenen Angaben zufolge hatte er zwar ein Angebot vorliegen, lehnte dieses aber ab: „Momentan ist mein Akku leer.“

Beim EV Bad Wörishofen blicken sie nun alle gespannt nach München. Um Ostern herum soll die neue Ligeneinte­ilung vorliegen. Dann wird auch klar sein, ob der EV Bad Wörishofen in der Landes- oder Bezirkslig­a antreten wird. Die Verpflicht­ung von Boris Zahumensky ist derweil ligenunabh­ängig. Sein Vertrag läuft zunächst ein Jahr, wie Marcus Schmidt sagt.

 ?? Archivfoto: Thorsten Jordan ?? In seiner aktiven Zeit spielte Boris Zahumensky (vorn) unter anderem kurze Zeit für den damaligen Oberligist­en EV Landsberg 2000.
Archivfoto: Thorsten Jordan In seiner aktiven Zeit spielte Boris Zahumensky (vorn) unter anderem kurze Zeit für den damaligen Oberligist­en EV Landsberg 2000.

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