Daimler will in der Zentrale sparen
Die Einführung von Elektroautos kostet den Autobauer Milliarden. Jetzt steuern die Stuttgarter gegen
Stuttgart Der Autobauer Daimler konzentriert sich mit seinem angestoßenen Sparkurs zunächst auf die Verwaltung. „Wir müssen an die bestehenden Kosten ran, um Mittel freizuschaufeln für die Investitionen der Zukunft“, sagte Daimlers Personalvorstand Wilfried Porth mit Blick auf den anstehenden Umbau hin zur Elektromobilität. „Im Moment liegt der Fokus sicher stärker auf der Verwaltung als auf der Produktion.“Daimlers scheidender Vorstandschef Dieter Zetsche hatte bei der Bilanzpressekonferenz Anfang Februar „Gegenmaßnahmen“angekündigt, um die Profitabilität der Pkw-Sparte wieder zu steigern. Auch BMW und Volkswagen haben schon Sparprogramme ausgerufen. Die Autobauer stehen wegen des Umbaus hin zur Elektromobilität vor Milliardeninvestitionen, die sie gegenfinanzieren müssen. VW will sogar Stellen streichen, BMW in den kommenden vier Jahren 12 Milliarden Euro sparen. So weit ist man bei Daimler noch nicht.
Es gebe viele kleine Signale, die in der Summe etwas ausmachten, sagte Porth. „Beispielsweise weniger Berater, weniger Reisen, weniger Papier und Bewirtungen bei Meetings, höhere Effizienz.“Wie viel Geld Daimler damit sparen will, wollte er nicht sagen. Besonders bei den Reisekosten sieht er Potenzial. „50 Prozent Kostensenkung halte ich hier für machbar“, sagte Porth. „Sie müssen sehen: Einmal nach Berlin fliegen, kostet nicht die Welt“, doch dies multipliziere sich schnell.
Dabei dürften durch den Wandel hin zur Elektromobilität auch in der Produktion bei Daimler künftig Aufgaben wegfallen. Ob und wie viele Arbeitsplätze betroffen sind, hängt nach den Worten von Personalvorstand Porth davon ab, wie viele E-Autos Daimler in Zukunft verkauft und wie viel davon selbst produziert wird. Betriebsbedingte Kündigungen sind für die rund 130000 Tarifbeschäftigten in Deutschland allerdings auf Jahre ausgeschlossen.