Ein Ulmer Spieler wird zum Helden
Patrick Miller liefert gegen Braunschweig sein bisher bestes Spiel ab
Ulm Die Fans von Ratiopharm Ulm hatten eine imposante Choreografie vorbereitet. „Heroes wanted“(Helden gesucht) hatten sie auf zwei große Transparente geschrieben und auf einem weiteren Plakat Javonte Green als eine Art Superman dargestellt. Der sprunggewaltige Amerikaner in Diensten von Ratiopharm Ulm stopfte am Samstag zwar wie üblich ein paar Mal den Ball in die Reuse, aber insgesamt lieferte er eine eher unauffällige Vorstellung ab. Die Forderung des Anhangs nahm sich dafür ein Landsmann von Green zu Herzen. Patrick Miller machte beim Ulmer 93:84-Sieg gegen Braunschweig das nach Einschätzung seines Trainers Thorsten Leibenath „bisher beste Spiel im orangenen Trikot“.
Was durchaus bemerkenswert ist, zumal der bullige Aufbauspieler im bisherigen Verlauf dieser Saison in der Basketball-Bundesliga oft und hart kritisiert wurde. Miller wurde nachgesagt, dass er keinen Wurf von draußen hat und keinen Blick für die Mitspieler. Gegen Braunschweig widerlegte er alle Nörgler. Ulm traf in diesem Spiel zwar nur vier Dreier, aber zwei davon gingen auf das Konto von Miller, der auch insgesamt mit 23 Punkten bester Werfer seiner Mannschaft war. Vor allem aber stellte er die Kernkompetenzen eines Spielmachers unter Beweis: zwölf direkte Korbvorlagen und kein einziger Ballverlust. Sein Trainer stellte fest, dass Miller das Team auf seine (massigen) Schultern gepackt hat.