Mindelheimer Zeitung

Heute heißt es wieder April, April!

Aprilscher­ze können merkwürdig sein. Manchmal sind sie aber auch sehr glaubwürdi­g

- Fotos: Horst Ossinger, dpa

Heute ist besondere Vorsicht angebracht! Denn am 1. April denken sich viele Menschen verrückte Geschichte­n aus. Wer sie glaubt, ist auf einen Aprilscher­z reingefall­en. Woher dieser Brauch kommt, ist nicht ganz klar. Manche glauben, er habe mit einem uralten Narrenfest zu tun. Das gab es zu Ehren des Kriegsgott­es Mars. Andere meinen, der Aprilscher­z sei aus den Fastnachts-Festen entstanden. Oder war am Ende das oft launische Aprilwette­r Vorbild? Es scheint die Menschen ja auch manchmal mit viel Abwechselu­ng auf den Arm zu nehmen.

Hier kommen fünf besonders gelungene Aprilscher­ze aus der Vergangenh­eit.

● Weißer Elefant Ein Zoodirekto­r aus Frankfurt legte vor etwa 70 Jahren die Besucher rein. Er versprach, in seinem Zoo gäbe es einen weißen Elefanten zu sehen. Als die Menschen in den Zoo kamen, um ihn sich anzuschaue­n, stellten sie fest: Der ist nur weiß angemalt. Mit Kalkfarbe.

● Spaghettib­aum Ein Fernsehsen­der aus dem Land Großbritan­nien sendete am 1. April 1957 einen besonderen Filmbeitra­g. Er soll die Spaghetti-Ernte in der Schweiz zeigen. Im Film sieht man, wie Frauen die langen Nudeln von den Bäumen pflücken. Die Macher haben sich so viel Mühe gegeben, dass viele Leute darauf reingefall­en sind. Damals waren Spaghetti aber auch noch nicht so bekannt wie heute.

● Dienstwürs­tchen Am 1. April 1998 gab die Deutsche Post bekannt: Unsere Postboten tragen nun nicht nur Briefe mit sich, sondern auch Würstchen. Die seien zur eigenen Sicherheit, um sich gegen bissige Hunde zu wehren. 100000 Postboten sollten mit Dienstwürs­tchen ausgestatt­et werden, hieß es. Am Ende kam heraus: Alles nur Spaß.

● Skelett Da werden die Menschen sicher zweimal geguckt haben. Ein berühmtes Wahrzeiche­n der dänischen Stadt Kopenhagen ist die Meerjungfr­auStatue. Sie sitzt auf einem Stein am Wasser. Am 1. April 2010 saß dort aber ein Skelett! Das naturhisto­rische Museum hatte sich einen Aprilscher­z erlaubt. ● Gletscherh­ummel Oft werden am 1. April auch ganz neue Tierarten entdeckt oder genauer gesagt erfunden. So berichtete zum Beispiel der Naturschut­zbund Nabu am 1. April 2015 von der Gletscherh­ummel. Damals war es ziemlich kalt bei uns. Deswegen sei die Gletscherh­ummel auf dem Weg nach Norddeutsc­hland. Hummelfreu­nde könnten sie auch mit Eiswürfeln füttern, hieß es. Das war natürlich Quatsch!

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Normalerwe­ise sitzt an dieser Stelle die kleine Meerjungfr­au, das Wahrzeiche­n der Stadt Kopenhagen. Am 1. April 2010 nahm ein Skelett ihren Platz ein. Das war ein Aprilscher­z.
 ??  ?? Ein Elefant wurde einst für einen Aprilscher­z weiß angemalt. Die Idee wurde Jahre später sogar für einen Film nachgestel­lt. Bei den Dreharbeit­en entstand dieses Foto.
Ein Elefant wurde einst für einen Aprilscher­z weiß angemalt. Die Idee wurde Jahre später sogar für einen Film nachgestel­lt. Bei den Dreharbeit­en entstand dieses Foto.
 ??  ?? Würstchen für Postboten als Schutz gegen Hunde – diesen Aprilscher­z hat sich 1998 die Deutsche Post ausgedacht.
Würstchen für Postboten als Schutz gegen Hunde – diesen Aprilscher­z hat sich 1998 die Deutsche Post ausgedacht.

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