Scheuers teurer Testballon
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, die ihm Finanzminister Olaf Scholz serviert hat. Weil sich Scholz in einem Interview dafür aussprach, die Förderung des Ausbaus des Ladenetzes und den Kauf von Elektroautos um zehn Jahre zu verlängern, präsentiert ihm Scheuer nun die Rechnung. Eine Milliarde Euro will er von Scholz genehmigt haben, damit schnell weitere ElektroTankstellen hinzukommen.
Vor allem Privatleute sollen den Strom aus dem eigenen Stecker ziehen. Neben einer Prämie für den Kauf des Wagens bekämen die Käufer zusätzlich Geld, um Tankwart zu werden. Ob die Bundesregierung die Anschaffung eines Autos mit mehreren tausend Euro unterstützen sollte, ist mehr als fraglich.
Bisher sind die Autokäufer trotz Subvention sehr zurückhaltend bei Modellen mit Akku, die schon jetzt bereitgestellten Mittel sind längst nicht ausgeschöpft. Gegen Scheuers Vorstoß spricht auch, dass frei zugängliche Ladesäulen günstiger zu haben sind. Dem Minister kann es egal sein. Setzt er sich durch, kann er einen Erfolg verkünden. Wird sein Vorstoß abgeschmettert, kann er auf die SPD zeigen.