Holocaust-Entertainment
Zu „Rammstein provoziert einmal mehr“(Panorama) vom 29. März:
Es ist nicht das erste Mal, dass die Thematik des Holocaust in der Entertainment-Branche Verwendung fand. Filme wie „Schindlers Liste“, „Shutter Island“oder „X-Men“wären kaum gedreht worden, wenn Gefahr bestanden hätte, dass sie floppen. Hier gibt es keinen Aufschrei, dass der Holocaust zu Entertainment-Zwecken missbraucht wurde, obwohl Millionen verdient wurden.
Frau Knoblochs Reaktion kam prompt nach der Veröffentlichung des 30-Sekunden Teasers, obwohl das gesamte Musikvideo eine Länge von knapp neun Minuten besitzt. Ein Urteil ohne Kontext. Rammstein macht nichts anderes, als Deutschland den Spiegel vorzuhalten, und positioniert sich somit politisch absolut neutral. Frau Knobloch sollte sich bewusst sein, dass sie mit ihrer Aussage das Gegenteil dessen bewirkt, was sie eigentlich möchte: Es wird ein größeres Interesse an dem Lied geweckt.
Daniel Stevens, Lindenberg