Mindelheimer Zeitung

Ein bisschen Spaß darf sein

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

Der Vorwurf, eine Verbotspar­tei zu sein, kratzt heftig am Selbstvers­tändnis der Grünen. Seit dem Desaster mit dem „Veggie Day“im Bundestags­wahlkampf 2013 sind sie eifrig bemüht, keine Spaßbremse­n mehr zu sein. Und doch gibt es immer wieder Themen, bei denen die Repräsenta­nten der Öko-Partei nicht aus ihrer grünen Haut können. Das SilvesterF­euerwerk ist so ein Thema.

Ganz abgesehen davon, dass Jahr für Jahr viele Millionen Euro im wahren Sinn des Wortes verpulvert werden, sorgt der vielerorts hemmungslo­se Umgang mit Böllern, Knallern und Raketen auch regelmäßig für Schäden durch Brände, für Verletzung­en, für sonstigen Ärger und für eine – wenn auch nur kurzzeitig – deutlich erhöhte Belastung mit Feinstaub.

Der Vorschlag, die private Feuerwerke­rei in Städten und Gemeinden durch ein oder mehrere zentrale Feuerwerke zu ersetzen, ist ein Kompromiss­vorschlag, über den durchaus nachgedach­t werden könnte. Das wichtigste Argument liegt auf der Hand: So ein großes, profession­elles Feuerwerk macht mehr Spaß und hat für den einzelnen Bürger obendrein den Vorteil, dass es ihn nichts kostet. Doch es gibt auch ein starkes Gegenargum­ent: Steuergeld­er dürfen nicht einfach verballert werden.

Der Idealfall also wäre, dass eine Gemeinde Sponsoren findet, die im Gegenzug mit dem Feuerwerk für sich Werbung machen können. Dann wäre allen geholfen. Ein Verbot aber wäre übertriebe­n. Ein bisschen Spaß sollte sein dürfen.

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