Ein bisschen Spaß darf sein
Der Vorwurf, eine Verbotspartei zu sein, kratzt heftig am Selbstverständnis der Grünen. Seit dem Desaster mit dem „Veggie Day“im Bundestagswahlkampf 2013 sind sie eifrig bemüht, keine Spaßbremsen mehr zu sein. Und doch gibt es immer wieder Themen, bei denen die Repräsentanten der Öko-Partei nicht aus ihrer grünen Haut können. Das SilvesterFeuerwerk ist so ein Thema.
Ganz abgesehen davon, dass Jahr für Jahr viele Millionen Euro im wahren Sinn des Wortes verpulvert werden, sorgt der vielerorts hemmungslose Umgang mit Böllern, Knallern und Raketen auch regelmäßig für Schäden durch Brände, für Verletzungen, für sonstigen Ärger und für eine – wenn auch nur kurzzeitig – deutlich erhöhte Belastung mit Feinstaub.
Der Vorschlag, die private Feuerwerkerei in Städten und Gemeinden durch ein oder mehrere zentrale Feuerwerke zu ersetzen, ist ein Kompromissvorschlag, über den durchaus nachgedacht werden könnte. Das wichtigste Argument liegt auf der Hand: So ein großes, professionelles Feuerwerk macht mehr Spaß und hat für den einzelnen Bürger obendrein den Vorteil, dass es ihn nichts kostet. Doch es gibt auch ein starkes Gegenargument: Steuergelder dürfen nicht einfach verballert werden.
Der Idealfall also wäre, dass eine Gemeinde Sponsoren findet, die im Gegenzug mit dem Feuerwerk für sich Werbung machen können. Dann wäre allen geholfen. Ein Verbot aber wäre übertrieben. Ein bisschen Spaß sollte sein dürfen.