21 Opfer in Amberg
Flüchtlinge attackierten mehr Menschen als bisher bekannt. Warum rasteten sie so aus?
Amberg Bei den Angriffen von vier Flüchtlingen auf Passanten im oberpfälzischen Amberg sind im Dezember mehr Menschen verletzt worden als bislang bekannt. Nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei vom Montag trugen 15 Menschen in der Innenstadt Verletzungen davon. Die Ermittler hatten zunächst von zwölf Verletzten gesprochen. Insgesamt waren 21 Menschen attackiert worden, unter ihnen vier Polizisten. Die Täter sitzen in Untersuchungshaft. Ihnen wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, dreien von ihnen auch Beleidigung. Einer hatte zudem Polizisten angegriffen. Vergangene Woche war Anklage erhoben worden. Das Amtsgericht muss nun über die Eröffnung eines Hauptverfahrens entscheiden.
Bei ihrem Gewaltexzess hatten die jungen Männer im Alter von 17, 18 und 19 Jahren wahllos Menschen attackiert. Sie waren betrunken und hatten Drogen konsumiert. Kriminaloberrat Gerhard Huf zufolge startete das Quartett seine Angriffe am Bahnhof, wo es in zehn Minuten sechs Straftaten beging. Im Stadtzentrum ging es weiter. „Das aggressive Vorgehen der Täter macht betroffen“, sagte Huf. Oberstaatsanwalt Joachim Diesch sagte, dass wohl eine Kombination aus Langeweile, Alkohol und Gruppendynamik Grund für die Taten sei. Das Geschehen sei unabhängig von der Herkunft der Angeschuldigten zu betrachten. „Wir erleben so etwas auch bei deutschen Jugendlichen. Was hier überrascht hat, war die Intensität der Taten und die Häufigkeit.“Die Asylanträge der Beschuldigten wurden bereits abgelehnt. Diesch kündigte an, dass die Staatsanwaltschaft bis zum Abschluss eines möglichen Gerichtsverfahrens keine Zustimmung zu einer Abschiebung erteilen werde.