Werder Bremen hat unser Geld verdient
Dies ist ein Spendenaufruf! Es ist für einen guten Zweck. Nicht für irgendein Nachtschattengewächs, das der Klimawandel eher früher als später sowieso ausrotten wird. Kein Viech, das sich der Evolution mutig aber sinnloserweise entgegenstellt.
Das Geld soll einem Fußballverein zugutekommen, der unverschuldet in Not geraten ist: dem SV Werder Bremen. Die Hanseaten müssen künftig für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen löhnen. Zwischen ein und zwei Millionen Euro wird das pro Saison kosten. Gemessen an einem Jahresumsatz von etwa 120 Millionen Euro wirkt der Anteil zwar verhältnismäßig gering, aber wer das Milliönchen nicht ehrt, ist die Europa League nicht wert.
Die Zusatzkosten haben die Verantwortlichen alarmiert. So sehr, dass sie sich mit dem Gedanken befassen, ihren besten Spieler ziehen zu lassen. „Man muss sehen, ob wir vielleicht mit Max Kruse nicht verlängern, damit wir diese Kosten bezahlen können“, sagt Vereinspräsident
Hubertus HessGrunewald.
Der Vertrag von
Max Kruse läuft am Ende der Saison aus. In den europäischen
Top-Ligen war in den vergangenen fünf Spielen nur Lionel Messi an mehr Toren beteiligt. Kruse in Bremen. Als würde ein Rembrandt in der Volkshochschule Braunschweig hängen.
Außerdem müsste möglicherweise das soziale Engagement des Vereins überdacht werden. Gerade da leisten die Bremer seit Jahren Bemerkenswertes. Sie kümmern sich beispielsweise rührend um Rentner. Geben ihnen eine Anstellung, damit sie nicht Pfandflaschen sammeln müssen. Claudio Pizarro kann sich vorstellen, ein weiteres Jahr auf die Fürsorge des Vereins zu bauen. Auch um den Arbeitsmarkt machten sich die Norddeutschen verdient. Im vergangenen Jahr standen mit Florian Kohfeldt, Alexander Nouri und Viktor Skripnik zwischenzeitlich drei Trainer in Lohn und Brot – von denen aber nur einer arbeiten musste. Da stimmt die Work-Life-Balance.
Ein Verein, der sich so für die vom Leben benachteiligten Mitglieder der Gesellschaft einsetzt, hat unser Mitgefühl verdient. Und unser Geld. Damit Max und Claudio (wichtig bei Spendenaufrufen: Immer Vornamen nennen. Wirkt persönlicher!) auch nächste Saison noch über das satte Grün des Weserstadions galoppieren. Geschützt von Rangern, die ihnen prügelnde Hooligans vom Hals halten.