Es gibt nichts Gutes – außer man tut es
Soziales Die Behinderten-Kontaktgruppe Mindelheim/Bad Wörishofen setzte sich schon für Inklusion ein, bevor dieser Begriff überhaupt modern wurde
Rammingen Lang ist der Weltfrauentag ja noch nicht her, und gut, dass es ihn gibt. Erinnert er doch an all die starken Frauen, die sich täglich außergewöhnlich engagieren, um für andere Menschen da zu sein. Eine dieser bemerkenswerten Frauen ist Monika Sirch, Vorsitzende der Behinderten-Kontaktgruppe Mindelheim/Bad Wörishofen.
Sie hatte zur Jahresversammlung eine äußerst beeindruckende Rede vorbereitet, in der sie unter anderem wissen ließ: „Ich finde es schön, dass das inklusive Wahlrecht auf den Weg gebracht wurde. Inklusion bedeutet Abbau von Barrieren. Das meint nicht nur Auffahrtsrampen zu Gebäuden, nicht nur Einsteigehilfen für Busse und Bahnen. Das meint den Zugang zur Gesellschaft insgesamt.“
Mindelheims Bürgermeister Stephan Winter brachte es in seinen Grußworten, die er auch im Namen des Landrates übermittelte, auf den Punkt: „Es gibt nichts Gutes – außer man tut es.“Er bedankte sich für „die vielfältigen Aktivitäten und das eindrucksvolle Programm“, das Monika Sirch im vergangenen Jahr auf die Beine gestellt hatte, und als die Vorsitzende das Jahr Revue passieren ließ, zeigte sich deutlich, dass zum Motto der inzwischen 201 Mitglieder zählenden Gruppe „Nur gemeinsam sind wir stark“auch ganz viel gemeinsame Freude hinzukommt.
Es gab eine Wochenendfahrt nach Kempten mit Bowlingabend, bei dem Ramona Kienle einen Pokal ergatterte, Kaffeekränzchen in der „Alten Post“in Mindelheim, Kinobesuch „Dieses bescheuerte Herz“in der Kurstadt und einiges mehr. Als Ausrichter des traditionellen Grillfestes, zu dem die Fischer wieder an den romantischen Kirchheimer Weiher eingeladen hatten, wurde Reginald Reichert für seine langjährigen Verdienste die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
„Es beeindruckt mich immer wieder“berichtete Sirch, „dass so viele Menschen, seien es Privatleute, Unternehmer, Bürgermeister unseren Einladungen folgen und es einfach soooo gut mit unserer Gruppe meinen. Uns unterstützen, einfach da sind, wenn man sie braucht. Ich weiß das als Frontfrau des Vereins durchaus immer wieder sehr zu schätzen und es gibt auch mir zugleich Halt und Anerkennung für meine Arbeit als Vorsitzende.“
Überrascht sei sie gewesen, dass Bürgermeister Gruschka am Tagesausflug nach Kloster Andechs und zum Ammersee teilgenommen hatte. Sie hätten ihn gleich mit „anpacken“lassen. „Mit was für einer Freude und Eifer er bei der Sache war, war für mich persönlich eine sehr schöne Erfahrung“, erinnerte sich Sirch. Gruschka bedankte sich für „einen wunderschönen Tag“, und dass es für ihn ausgesprochenes Glück gewesen sei, „dass das terminlich mal geklappt hat.“
Er lobte außerdem die „professionelle Vereinsführung“der Vorsitzenden und betonte, wie wichtig es sei, „weiter an einem Strang zu ziehen“. An einem Strang zieht auch der gesamte Vorstand und wurde nach einem „lückenlosen, einwandfreien“Bericht des Kassenführers entlastet.
Während aus der Küche vom Gasthof „Stern“schon der Kaffee duftete, gab es noch Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften. Geehrt für zehn Jahre wurden Nikolaus Huber, Robert Spöttl, Maria Stiegeler, Peter Otto Sutterheim, Christa Heinzelmann, Manfred Rauch und Manfred Hammer. Für 20 Jahre: Erna Trunzer, Werner Schneider, Anni Hampp und Monika Pawelke. Für 25 Jahre: Erika Sauer, Roman Klarmann, Teresa Kuhnlein, Barbara Klimmek und Hannelore Mache.