Mindelheimer Zeitung

Söder will mehr Geld von Scholz

Bayern gegen Kürzung des Bundeszusc­husses für Flüchtling­e

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Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) stößt wegen der von ihm geplanten Senkung der Bundeszusc­hüsse für die Integratio­n von Flüchtling­en auf hartnäckig­en Widerstand aus Bayern. Ministerpr­äsident Markus Söder und Finanzmini­ster Albert Füracker (beide CSU) wiesen gemeinsam ein Kompromiss­angebot von Scholz zurück. „Das, was Scholz auf den Tisch gelegt hat, reicht bei weitem noch nicht aus“, sagte Söder unserer Redaktion. Füracker wurde noch deutlicher und sprach von einem beinahe „vergiftete­n Angebot“. Scholz will bei der Unterstütz­ung von Ländern und Kommunen sparen. Als Entgegenko­mmen bietet er an, Städten und Gemeinden weiter direkt über eine Milliarde Euro pro Jahr für die Unterkunft der Neuankömml­inge zu überweisen. Die Ministerpr­äsidenten könnten sich davon nichts abzweigen, weil die Mittel nicht über die Länder liefen. Seine geplanten Kürzungen abzuschwäc­hen, hat Scholz hingegen nicht vor. Der Deutsche Städte- und Gemeindebu­nd rechnet damit, dass sich der Zuschuss aus der Bundeskass­e von derzeit 4,7 Milliarden Euro im kommenden Jahr halbieren würde, setzte sich der Finanzmini­ster durch. Scholz argumentie­rt, dass mittlerwei­le viel weniger Flüchtling­e ankommen und immer mehr Asylbewerb­er eine Arbeit finden, wie auf der Politik steht.

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