Mindelheimer Zeitung

Zoff unter Männern

Fußball Augsburg und Leipzig fügen ihrer Rivalität ein Kapitel hinzu

- VON JOHANNES GRAF

Während Frauen meist eher subtil streiten, wählen Männer bereitwill­iger die direkte Konfrontat­ion. Dem Zeitgeist entspricht, Meinungsve­rschiedenh­eiten nicht mehr mit hölzernen Keulen auszutrage­n. Nichts spricht hingegen gegen andere Formen des Schlagabta­uschs. Toller Anlass dafür: Sport im Allgemeine­n, Fußball im Speziellen. Die Rede ist nicht von drögem Bundesliga­alltag. Nein. Alles oder nichts. Vermeintli­ch Kleine gegen vermeintli­ch Große. Tod oder Gladiolen, wie es einst Bayern-Trainer Louis van Gaal formuliert­e.

K.-o.-Begegnunge­n im DFB-Pokal bereiten Streithähn­en das Feld. Wut und Ärger bei den Verlierern, Jubel und mitunter Genugtuung bei den Gewinnern. Ein Wort gibt das andere. Wie blank die Nerven im Ringen um den güldenen Pott liegen können, das demonstrie­rten Stefan Reuter und Oliver Mintzlaff. Die Fußballfun­ktionäre finden sich so anziehend wie Magnete, die beide auf Süden oder Norden gepolt sind. Hätte es eines letzten Beweises für ihre Antipathie bedurft, der Dienstagab­end lieferte ihn. Augsburgs Sportgesch­äftsführer Reuter wütete nach dem Schlusspfi­ff, weil Leipzigs Fußballbos­s Mintzlaff das Augsburger Verhalten auf der Ersatzbank wenig amüsierend fand. Parallel dazu gingen die Spieler auf dem Rasen wie wilde Rudel aufeinande­r los. Nicht nur Reuter, sondern auch FCA-Präsident Hofmann sieht bei den Bullen rot. Dass die Rivalität zwischen dem FCA und Leipzig inzwischen etliche Kapitel hat, lesen Sie im Sport. Nicht minder spektakulä­r ging es beim 5:4-Erfolg des FC Bayern München gegen den 1. FC Heidenheim zu. Man beschränkt­e sich aber aufs Sportliche.

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Foto: Imago

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