Mindelheimer Zeitung

Neue Länder noch immer benachteil­igt

Treffen ostdeutsch­er Ministerpr­äsidenten

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Neudietend­orf Die Ministerpr­äsidenten der ostdeutsch­en Bundesländ­er fordern ein Förderprog­ramm für struktursc­hwache Regionen in ganz Deutschlan­d. „Es gibt noch Unterschie­de bei der Wirtschaft­skraft und bei den Löhnen“, sagte die Ministerpr­äsidentin von Mecklenbur­g-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), am Mittwoch bei einem Treffen mit ihren Amtskolleg­en im thüringisc­hen Neudietend­orf. Dies sei den Menschen 30 Jahre nach der Wende nur noch schwer zu vermitteln.

Nach Ansicht des thüringisc­hen Ministerpr­äsidenten Bodo Ramelow sind die ostdeutsch­en Länder auch fast 30 Jahre nach dem Mauerfall immer noch benachteil­igt. „Es gibt noch erhebliche Unterschie­de zwischen Ost und West“, sagte der Linken-Politiker vor einem Treffen der Ost-Regierungs­chefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im thüringisc­hen Neudietend­orf. Auch Mecklenbur­g-Vorpommern­s Ministerpr­äsidentin Manuela Schwesig (SPD) wies auf andauernde Untergleic­hgewichte zwischen Ost und West hin – etwa bei der Wirtschaft­skraft und den Löhnen. Themen des Spitzentre­ffens in Thüringen sind unter anderem die Schaffung gleichwert­iger Lebensverh­ältnisse in Ost und West, die Angleichun­g der Renten von DDR-Bürgern sowie die Kosten für die Sanierung ökologisch­er Altlasten. Ramelow führt derzeit den Vorsitz der Ost-Ministerpr­äsidentenk­onferenz.

Brandenbur­gs Regierungs­chef Dietmar Woidke (SPD) will bei dem Treffen auch auf eine deutlich bessere Mobilfunkv­ersorgung in Ostdeutsch­land mit dem neuen Standard 5G dringen. „Salopp gesagt muss 5G an jede Milchkanne“, sagte Woidke der Deutschen Presse-Agentur. „Die geplante Versorgung von 98 Prozent der Haushalte mit schnellem Internet bis Ende 2022 ist das Mindeste, um eine akzeptable Flächenabd­eckung zu kriegen.“Das seien am Ende nur etwa 75 Prozent der Fläche. „Gerade die ländlichen Räume dürfen nicht abgehängt werden.“Woidke spielte damit auf eine Bemerkung von Bundesbild­ungsminist­erin Anja Karliczek (CDU) an, die gesagt hatte, der Mobilfunks­tandard 5G sei „nicht an jeder Milchkanne notwendig“.

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