Ein Rabbi für die Bundeswehr
Seelsorge für jüdische Soldaten
Berlin Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels, begrüßt die Einführung von Militär-Rabbinern in der Bundeswehr. „Es ist ein gesellschaftliches Signal“, sagte Bartels zu der Entscheidung des Verteidigungsministeriums, für die sich der Zentralrat der Juden in Deutschland starkgemacht hatte. „Dieses Angebot ist ein Vertrauensbeweis in die Parlamentsarmee Bundeswehr.“
Das Verteidigungsministerium hatte am Vortag einen Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Zentralrat der Juden für das Vorhaben angekündigt. Der Zentralrat berät am heutigen Mittwoch mit Experten aus Militär und Politik über MilitärRabbiner bei der Bundeswehr. Zwischen 250 und 300 jüdische Soldaten gebe es derzeit in der Bundeswehr, hieß es. Verbesserte seelsorgerische Angebote sind auch für Soldaten muslimischen Glaubens geplant. Ohne eine zentrale Institution für die islamischen Glaubensrichtungen könne schon aus rechtlichen Gründen gegenwärtig kein Staatsvertrag geschlossen werden, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) dazu.
Geplant sei aber, muslimische Geistliche über sogenannte Gestellungsverträge an die Bundeswehr zu binden. „Mit dem Zentralrat der Juden kann man einen Staatsvertrag schließen, wie mit den Kirchen“, sagte Bartels dazu.