Mindelheimer Zeitung

Die besten Nachwuchsf­orscher Bayerns

Jugend forscht Gleich zwei Projekte aus der Region siegen beim Landeswett­bewerb. Wie die Schüler die Jury überzeugte­n

- VON STEFANIE DÜRR

Augsburg/Vilsbiburg 2000 Teilnehmer aus ganz Bayern traten an, aber nur die 88 besten Jungforsch­er schafften es ins Landesfina­le von „Jugend forscht“nach Vilsbiburg bei Landshut. Nach drei Wettbewerb­stagen stehen nun die elf Gewinner fest. Sie werden im Mai in Chemnitz gegen die Landessieg­er der anderen Bundesländ­er antreten.

Gleich zwei der besten Projekte kommen aus der Region. Leonie Prillwitz (15, aus Friedberg) vom Maria-Ward-Gymnasium Augsburg sowie David Haney (15, aus Kettershau­sen im Unterallgä­u), Dominik Kanzler (15, aus Thannhause­n im Landkreis Günzburg) und Michael Merk (16, aus Nettershau­sen im Landkreis Günzburg) überzeugte­n die Jury mit ihrer Forschung. Die drei Jungen gehen auf das Simpert-Kraemer-Gymnasium in Krumbach (Landkreis Günzburg).

Eine besondere Ehre wurde Leonie Prillwitz zuteil. Ihre Arbeit „Mikrofaser­n – Gefahr aus der Waschmasch­ine?! 2.0“wurde mit dem Sonderprei­s für das „beste interdiszi­plinäre Projekt“geehrt. Die 15-Jährige erkundete, wie Mikrofaser­n effizient aus Waschwasse­r gefiltert werden können. Mikrofaser­n brechen in der Waschmasch­ine von Textilien ab. Sie bestehen aus Plastik und können in der Natur nicht abgebaut werden. Prillwitz hatte in ihrem Projekt verschiede­ne Filter für Mikrofaser­n untersucht. Dafür nahm sie Proben aus Gewässern. In allen Proben bestand ein großer Teil des nachweisba­ren Mikroplast­iks aus Mikrofaser­n. Das Ziel der Schülerin ist, den Filter langfristi­g so weiterzuen­twickeln, dass er für den industriel­len Einsatz geeignet ist.

Mit einer botanische­n Besonderhe­it befassten sich David Haney, Dominik Kanzler und Michael Merk. Sie erforschte­n, warum sich einige Blätter des Stinkenden Storchschn­abels, einer krautigen Pflanze, rot färben. Das Ergebnis nach zahlreiche­n Freilandbe­obachtunge­n, statistisc­hen Erfassunge­n und Experiment­en: Bei der Rotfärhand­elt es sich um einen Schutz vor erhöhter Sonneneins­trahlung. Die Krumbacher Gymnasiast­en fanden zudem heraus, dass der rote Farbstoff dem Schutz vor Umwelteinf­lüssen dient. „Die Komplexitä­t des Projekts haben wir durch Arbeitstei­lung gelöst“, erklärte Merk. Während er und Haney die chemischen Experiment­e durchführt­en, kümmerte sich Kanzler um alle botanische­n Frabung gen. „Die größte Herausford­erung war, alle Experiment­e am Schluss für ‚Jugend forscht‘ auf 15 Seiten zusammenzu­fassen und der Jury sinnvoll zu präsentier­en“, sagte Haney.

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Dominik Kanzler, Michael Merk und David Haney (von links) vom Simpert-Kraemer-Gymnasium in Krumbach forschten zur Rotfärbung an Blättern des Stinkenden Storchensc­hnabels.
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Fotos: Ulrich Wagner Leonie Prillwitz vom Maria-Ward-Gymnasium Augsburg beschäftig­te sich mit Mikrofaser­n als Gefahr aus Waschmasch­inen – und gewann damit den Sonderprei­s.

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