Mindelheimer Zeitung

Zulassung des E-Tretroller­s rückt näher

Mobilität Warum die Polizei damit aber nicht besonders zufrieden ist

- VON THOMAS FRITZMEIER

Berlin In Tel Aviv sind sie nicht mehr wegzudenke­n. In San Francisco sowieso nicht. Bald kommen E-Scooter wohl auch in Deutschlan­d auf die Straße. Wann es so weit ist, ob man einen Führersche­in braucht und wo man fahren darf – das lesen Sie hier im Überblick.

Was ist überhaupt ein E-Scooter?

Das „E“steht für Elektro, „Scooter“ist das englische Wort für Roller. Simpel ausgedrück­t also: Ein klassische­r Tretroller, der elektrisch angetriebe­n wird. Die Idee dahinter: Mit den kleinen, oft klappbaren Flitzern lassen sich kurze Wege rasch zurücklege­n. Damit soll der Straßenver­kehr in den Innenstädt­en entlastet werden.

Ab wann darf ich mit meinem E-Scooter auf die Straße?

Schon bald. Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU) will die E-Roller schnellstm­öglich auf die deutschen Straßen bringen. Das Bundeskabi­nett hat der neuen Elektrokle­instfahrze­uge-Verordnung bereits zugestimmt. Jetzt muss nur noch der Bundesrat grünes Licht geben. Das kann bereits am 17. Mai passieren. Wo darf ich mit meinem E-Scooter fahren?

Das kommt drauf an, wie schnell man unterwegs ist. E-Scooter, die mit Geschwindi­gkeiten zwischen zwölf und 20 Kilometer pro Stunde fahren, müssen laut Verordnung auf Radwegen oder Radfahrstr­eifen bleiben. Gibt’s die nicht, darf auch die Fahrbahn genutzt werden. Roller, die langsamer sind, sollen auf Gehwegen sowie Geh- und Radwegen sowie in Fußgängerz­onen eingesetzt werden. Außerorts ist die Straße tabu. Muss ich auf dem E-Scooter einen Helm tragen?

Eine Helmpflich­t ist nicht geplant.

Brauche ich einen Führersche­in für einen E-Roller?

Nein. Das Mindestalt­er für die Nutzung eines E-Scooters beträgt aber zwölf Jahre. Für Elektro-Tretroller mit einer Höchstgesc­hwindigkei­t von mehr als zwölf km/h gilt ein Mindestalt­er von 14 Jahren.

Muss ich meinen E-Scooter versichern?

Definitiv. E-Scooter benötigen eine „Versicheru­ngsplakett­e für Elektrokle­instfahrze­uge“ (ähnlich wie bei Mofas und kleinen Motorrolle­rn) in Form eines Aufklebers. Eine Zulassungs­pflicht besteht aber nicht.

Wie schnell darf ich mit meinem E-Scooter fahren?

In Deutschlan­d ist ein Tempolimit von 20 km/h geplant.

Wie weit komme ich mit meinem E-Scooter?

Das hängt vom Modell ab. Manche Hersteller verspreche­n eine Reichweite von mehr als 40 Kilometern.

Wie lade ich meinen E-Tretroller?

Den Akku kann man an jeder beliebigen Steckdose aufladen. Je nach Modell dauert das rund zwei bis fünf Stunden.

Was kostet ein E-Scooter?

Einsteiger-Modelle gibt es schon ab 150 Euro. Preislich zwischen 500 Euro und 1500 Euro liegen Modelle, die sich für Berufspend­ler eignen.

Warum sind E-Scooter umstritten?

Auf Kritik stößt vor allem, dass langsamere E-Roller auf Gehwege dürfen. Die Gewerkscha­ft der Polizei warnt vor Sicherheit­srisiken. „Wir befürchten eine weitere Zuspitzung der bereits seit längerem hitzigen Lage im innerstädt­ischen Straßenver­kehr“, sagte GdP-Chef Oliver Malchow.

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Foto: Herbert Neubauer, dpa Schwer im Kommen: Elektro-Tretroller (hier auf dem Heldenplat­z der österreich­ischen Hauptstadt Wien).

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