Mindelheimer Zeitung

Die neue Technik ist eine Chance

- VON FLORIAN EISELE florian.eisele@augsburger-allgemeine.de

Das mal vorab: Es gibt keinen Grund, warum in voll besetzten Fußballsta­dien Brandsätze gezündet werden sollten. Für die Ultra-Fans ist Pyrotechni­k aber trotz der Gefahren ein unverhande­lbares Element – egal ob man das nun gutheißt oder nicht. Schon jetzt sind – allen Verboten und Sicherheit­svorkehrun­gen zum Trotz – an nahezu jedem Wochenende bengalisch­e Feuer in Fußball-Stadien zu sehen. Jeder Polizist, der dauerhaft bei Fußballspi­elen im Einsatz ist, wird bestätigen: Wenn jemand wirklich Pyrotechni­k ins Stadion schmuggeln will, schafft er das auch.

Wenn das Abbrennen von bengalisch­en Feuern auf einer legalen und kontrollie­rten Basis geschehen würde, wäre viel gewonnen. Speziell dafür vorgesehen­e Bereiche und Fackeln, die statt 2000 nur 200 Grad heiß werden – so genannte kalte Pyro –, wären hier eine große Chance. Natürlich wirkt das in Zeiten, in denen der Brandschut­z überall verschärft wird, verwunderl­ich. Pyrotechni­k wird aber immer im Stadion gezündet werden: egal ob illegal und unkontroll­iert oder legal und in einer geschützte­n Atmosphäre.

Auch kalte Pyrotechni­k darf nicht ungehinder­t verwendet werden, harmlos ist sie nicht. Bekommt sie aber einen geregelten Platz im Stadion, wäre das ein großer Schritt in Richtung Verständig­ung mit Fanvertret­ern und hin zu verbessert­er Sicherheit. Wer danach immer noch illegal zündelt, sollte dann auch hart bestraft werden.

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