Mindelheimer Zeitung

Freiheit für das Kinderspie­l

Aktuell: „Unheimlich perfekte Freunde“

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Es ist der Film zum Übertritts­wahnsinn, der gerade Grundschül­ern zu schaffen macht. Hauptsache Gymnasium, zumindest Realschule. In Bayern ist die Rede vom Grundschul­abitur. Im Kinderfilm „Unheimlich perfekte Freunde“entdecken Viertkläss­ler, wie sie ehrgeizige Eltern ohne viel Stress glücklich machen können: Mit ihren Spiegelbil­dern, die auf magische Weise zum Leben erwachen. „Ich bin du in perfekt, ich kann all das, was du nicht kannst“, verspricht Fridolins Ebenbild. Und so wird aus Frido, dem Chaoten, ein Musterschü­ler. Doch die Doppelgäng­er haben einen Plan: Sie wollen die Kinder aus ihrem eigenen Leben verdrängen. Mit allen Mitteln versuchen die Schüler deshalb, die unheimlich perfekten, merkwürdig seelenlose­n Spiegelbil­der wieder loszuwerde­n. Marcus H. Rosenmülle­r („Trautmann“) hat die spannende, unterhalts­ame Komödie inszeniert. Sie macht deutlich, dass gute Noten nicht alles sind im Leben. „Unheimlich perfekte Freunde“ist ein Plädoyer für Freiheit und Fantasie – und für Kinderpara­diese, in denen Erwachsene nichts zu melden haben und die nur dort entstehen können, wo Kinder ungestört spielen dürfen. Sehenswert ist das Werk allein schon wegen der tollen Leistung der Kinder.

Unheimlich perfekte Freunde (1 Std. 32 Min.), Kinderfilm, Deutschlan­d 2019 Wertung ★★★★✩

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