Die Abruzzen – eine der leidgeplagten Erdbebenregionen in Mittelitalien
● Erdbebenregion Das mittlere Italien – Umbrien, die Marken und die Abruzzen – ist eine derjenigen Regionen in Europa, die besonders häufig von schweren Erdstößen heimgesucht werden. In Amatrice kamen im August 2016 bei einem Erdbeben der Stärke 6,2 298 Menschen ums Leben. L’Aquila, die Hauptstadt der Region Abruzzen, wurde am 6. April 2009 von einem Erdbeben der Stärke 6,3 verwüstet. 309 Menschen starben dabei. 70 000 Menschen wurden obdachlos. Die Stadt fast vollständig zerstört. Historische, aber auch moderne Gebäude, die eigentlich einer solchen Naturkatastrophe hätten standhalten sollen, fielen in sich zusammen. Grund für die Beben sind riesige Spannungen, die sich im Untergrund aufbauen. Denn der „Adriatische Sporn“– ein Anhängsel der afrikanischen Erdplatte – reibt sich hier an der eurasischen Platte. Auch deshalb haben sich Italiens Mittelgebirge aufgefaltet. Die enormen Energien können sich entladen.
● Kultur und Tourismus Bis zur Katastrophe im Jahr 2009 galt die Stadt L’Aquila, auch „Abruzzen-Florenz“genannt, als bedeutendes Kunstzentrum in Italien. Kleine Dörfer, Klöster, Kathedralen und Burgen prägen die gesamte Region mit ihren gut 1,3 Millionen Einwohnern. Die Abruzzen mit ihrer gebirgigen und naturbelassenen Landschaft sind vor allem bei Einheimischen beliebt und gelten unter ausländischen Touristen nach wie vor als ein Geheimtipp. Die meisten von ihnen kawurde men zuletzt aus Deutschland und der Schweiz.
● Wirtschaft Die Menschen in der Region leben von der Schaf- und Viehzucht. In den höher gelegenen Gebieten werden Kartoffeln und Weizen angebaut, in den Küstentälern wachsen Mais, Oliven, Trauben und Zitrusfrüchte. Der Nationalpark Gran Sasso zählt zu den größten in Italien, mit 2912 Metern ist der Corno Grande höchster Gipfel der Region. Im Osten grenzt die Adria an die Abruzzen. (dpa)