Gesundheitsämtern droht Kollaps
Mediziner aus ganz Deutschland warnen vor den Folgen eines Ärztemangels in den Gesundheitsbehörden. „Die Gesundheitsämter in Deutschland stehen vor einem Kollaps“, sagte Ute Teichert, Vorsitzende des Bundesverbands der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) in Kassel. Vor der Veranstaltung in der hessischen Stadt machten die Teilnehmer mit einer Demonstration auf die Entwicklung aufmerksam. Demnach waren Ende 2018 in den 400 deutschen Gesundheitsämtern noch 2500 Mediziner beschäftigt – ein Drittel weniger als vor 20 Jahren. Dadurch könnten die Behörden ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen, erklärte Teichert. Dazu gehört die Koordination der Bekämpfung von multiresistenten Erregern und Gesundheitsprävention in Schulen. Eine Ursache für den Ärztemangel sei der große Verdienstunterschied zwischen Klinikärzten und ihren Kollegen in den Ämtern.