Mindelheimer Zeitung

Häftlinge für Party gebucht

Gerichtspr­äsident ließ sie für sich arbeiten

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Düsseldorf Er wollte seinen 60. Geburtstag so richtig groß feiern. 300 Gäste hatte der Düsseldorf­er Landgerich­tspräsiden­t Bernd Scheiff ins repräsenta­tive Foyer des Justizzent­rums eingeladen. Jetzt hat er keinen Grund mehr zum Feiern, sondern den Steuerzahl­erbund am Hals. Denn um den Auf- und Abbau für die Party kümmerten sich Gerichtsbe­dienstete – und auch Strafgefan­gene aus dem offenen Vollzug.

„Die Bedienstet­en des Landes sind für das Gemeinwohl zuständig, nicht für eine private Party“, sagte der Nrw-vorsitzend­e des Steuerzahl­erbundes, Heinz Wirz, am Donnerstag. „Sie sind nur in der Funktion einzusetze­n, für die sie eingestell­t wurden. Dieses Vorgehen ist untragbar.“Eine Gerichtssp­recherin betonte dagegen, es habe sich um eine dienstlich­e Feier gehandelt. Sämtliche Kosten – etwa für Verpflegun­g, Dekoration und Musik – habe Scheiff aus eigener Tasche bezahlt. Überstunde­n seien auf freiwillig­er Basis im Rahmen der gleitenden Arbeitszei­t erfolgt und nicht gesondert entlohnt worden.

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