Drei Tore und doch nicht der Held
Robert Glatzel macht das Spiel seines Lebens
München Traurig und stolz zugleich stand Heidenheims verhinderter Pokalheld Robert Glatzel nach dem verrücktesten, aber auch besten Fußballspiel seines Lebens in der Münchner Arena. „Das war ein Spiel für die Ewigkeit“, schwärmte der 1,93 Meter große Mittelstürmer. „Wir haben soooo geil gespielt!“Ganz besonders er: Mit seinen drei Toren hätte Glatzel dem großen FC Bayern bei dessen 5:4-Zittersieg in Unterzahl im Viertelfinale fast den K.o. versetzt.
„Robert Glatzel war in Überform“, sagte sein Trainer Frank Schmidt. Für den 25 Jahre alten Zweitliga-torjäger Glatzel war es im Grunde ein Heimspiel. In Fürstenfeldbruck bei München ist er geboren. Und er trug einst das Trikot des TSV 1860 München. Der Ex„Löwe“Glatzel war nach den 90 Wahnsinnsminuten am Mittwochabend hin- und hergerissen. „Ich bin froh über die drei Tore, darauf kann ich stolz sein. Aber das Ausscheiden ist bitter. Es überwiegt am Ende die Niederlage.“
Dreimal überwand Heidenheims Neuner, der in der 2. Liga in dieser Saison auf zwölf
Tore kommt, den Neuer-vertreter
Sven Ulreich im Bayern-tor. Das 1:1 erzielte Glatzel mit dem Kopf. „Beim ersten Tor habe ich gemerkt, auch gegen Bayern ist das möglich. Da war die Anfangsnervosität weg.“Nach der Pause legte er dann zweimal nach. Beim 3:4 traf er präzise mit dem rechten Fuß aus 16 Metern. „Man denkt dann gar nicht mehr daran, dass das Weltmeister sind, gegen die man da spielt“, sagte Glatzel zur Münchner Innenverteidigung mit Jérôme Boateng und Mats Hummels. Und bei seinem abgezockten Elfmeter zum 4:4 narrte Glatzel dann Ulreich mit einem Lupfer in die Mitte des Tores.
Als Pokalheld verließ Glatzel seine Heimat dennoch nicht. Aber als Bayern-schreck und als nun weit über Heidenheim hinaus bekannter Fußballer. Werder Bremen und VFB Stuttgart sollen angeblich Interesse an ihm haben. Die Zahl der Interessenten könnte nach dem Dreierpack gegen die Bayern zunehmen.