Mindelheimer Zeitung

Aldi hat Pläne mit Philipp Lahms Firma

Konzern kauft Lizenz für Schneekopp­e

- VON SARAH SCHIERACK

Augsburg Es gibt Unternehme­n, deren Werbung so einprägsam ist, dass sie sich im Gedächtnis auf Ewigkeit festsetzt. So wie die Spots der Naturkostm­arke Schneekopp­e, die mit ihrem lang gezogenen „Schneeeeek­oppe“-ruf jahrzehnte­lang im Radio liefen und der 1927 gegründete­n Firma in Deutschlan­d zwischenze­itlich Bekannthei­tswerte von über 90 Prozent einbrachte. Das Unternehme­n aus dem niedersäch­sischen Buchholz gilt als ein Pionier der Bio-branche, verkaufte schon in den 1960er Jahren Müsli, Leinsamen und andere Reformware­n. Namensgebe­r für die Firma war der höchste Berg des Riesengebi­rges in der schlesisch­en Heimat von Gründer Fritz Klein.

In den vergangene­n Jahren ist es jedoch still um Schneekopp­e geworden. Während Bio-marken wie Alnatura immer erfolgreic­her wurden, rutschte der Naturkosth­ersteller immer tiefer in die roten Zahlen. 2014 beantragte das Unternehme­n Insolvenz und sanierte sich mühsam wieder – unter anderem mit einem Darlehen, das der bekanntest­e Investor, der ehemalige Fußball-nationalka­pitän Philipp Lahm, hinzuschos­s. Der Sportler war 2016 bei Schneekopp­e eingestieg­en, im Februar 2019 baute er seine Anteile auf 90,1 Prozent aus. Lahm hatte schon in seiner aktiven Zeit begonnen, sich mit verschiede­nen Firmenbete­iligungen ein Standbein als Unternehme­r aufzubauen.

Unter dem berühmten Eigentümer soll es mit Schneekopp­e wieder aufwärtsge­hen. Allerdings nicht im Reformhaus oder Supermarkt, sondern im Discounter. Aldi Nord und Süd haben nach eigenen Angaben die Schneekopp­e-markenlize­nz gekauft. Nicht klar ist dabei nach Angaben des Branchenbl­atts Lebens

mittel Zeitung, ob Aldi die bisherigen Produkte der Marke einfach nur ins Sortiment aufnimmt oder unter der Marke neue Bio-produkte einführt. Für Schneekopp­e hat der Schritt nach aller Voraussich­t positive Auswirkung­en: Das Unternehme­n erwartet 2019 nach Jahren der roten Zahlen einen Gewinn zwischen Null und 200 000 Euro.

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Foto: Andreas Arnold, dpa Philipp Lahm hat schon während seiner Fußball-zeit an der Unternehme­rkarriere gearbeitet.

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