Öffentlichkeit bewusst getäuscht?
Der Gesundheits-Check wird seit dem 1. April nur noch alle drei Jahre für gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren bezahlt. Das ist definitiv eine Verschlechterung des Vorsorgeangebots. Auch wenn argumentiert wird, dass die Diagnostik umfangreicher wird. Dennoch werden künftig zwangsläufig viele Diagnosen zu spät gestellt werden. Die Folgekosten sind dann sicherlich teurer, als wenn man weiter die Vorsorge alle zwei Jahre bezahlt hätte. Zumal Hausärzte für den Check-up pro Patient bislang nur rund 30 Euro Honorar bekommen haben. So furchtbar teuer ist das Angebot also nicht.
Was zudem schon fast skandalös ist, ist die Art und Weise, mit der man das Thema bislang an der Öffentlichkeit vorbei geführt hat. Kaum jemand wusste von dem Vorhaben der Entscheidungsgremien in Berlin. Lapidar wird auf einen Newsletter verwiesen, den der federführende Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) verfasst hat. Wer liest den denn? Wieso gab es offenbar keine Pressekonferenzen, bei denen man gegebenenfalls die Vorzüge der vertieften Diagnostik hätte darstellen können?
So bleibt der Verdacht, dass die Öffentlichkeit bewusst nicht über die Pläne informiert wurde – um sie dann vor vollendete Tatsachen zu stellen.