„Die Karre geht richtig vorwärts“
Motorsport Abt und Audi stellen den neuen Rennwagen für die DTM-Saison 2019 vor. Die größte Neuerung steckt unter der Haube und gefällt den Fahrern
München Elegant und rassig sieht er aus, so wie er dasteht in der Prinzregentenstraße mitten in München, der neue Audi RS 5 DTM. Ein bisschen breiter ist er, hat keine Handbremse mehr, was die Piloten am Start vor Herausforderungen stellen wird. Aber die größte Neuerung steckt unter der Haube. „Der Motor hat rund hundert PS mehr. Die Karre geht richtig vorwärts. Das Auto ist eine echte Rakete“, erzählt Nico Müller von seinen ersten Tests mit seinem 610 PS starken Dienstfahrzeug. Einen Rennfahrer kann man mit ein paar Pferdestärken mehr leicht glücklich machen. Das veränderte Reglement im Deutschen Tourenwagen-Masters macht es möglich, dass die Serie deutlich schneller unterwegs sein wird. „Der Schritt vom V8-Sauger zum Turbomotor ist aber nicht nur wegen der Mehrleistung von rund 100 PS wichtig. Wir fahren in der DTM jetzt mit einem Hocheffizienz-Motor, wie wir ihn im Konzern auch in sehr vielen Serienfahrzeugen verwenden“, sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. In wirtschaftlich angespannten Zeiten ist es immer gut, den Bezug zur Serie zu betonen.
Am 4./5. Mai geht die Tourenwagenserie in ihre 20. Saison. Von Anfang an war der Kemptener AbtRennstall vertreten und zu Beginn spöttelte die Konkurrenz über „das Volk aus dem Allgäu“, wie AbtSportdirektor Thomas Biermaier erzählte. Doch das Lachen ist den anderen vergangen. Mit fünf Gesamtsiegen in 19 Jahren DTM zählt der Allgäuer Rennstall zu den erfolgreichsten Startern. Den verbalen Ritterschlag gab es von DTM-Urgestein Norbert Haug. „Zuerst habt ihr unser Bier getrunken, jetzt nehmt ihr uns die Pokale“, erzählt Biermaier von einer Begegnung mit dem ehemaligen Leiter Motorsport von Mercedes. Nach dem Ausstieg der Stuttgarter Marke mit dem Stern hofft Abt-Chef Hans Jürgen Abt auf bessere Zeiten: „Wir gehen jetzt in unsere 20. DTM-Saison und sind darauf richtig stolz. Wir haben in der DTM alles miterlebt, aber vor der neuen Saison bin ich schon sehr aufgeregt.“
Neue Motoren, neues Auto, neue Hersteller und Änderungen im Regelwerk sollen für frischen Wind sorgen. Neben Audi gehen die Marken BMW und als Neuling Aston Martin an den Start. Wer in den vergangenen Wochen am besten gearbeitet hat, wird sich bei gemeinsamen Testfahrten ab 15. April auf dem Lausitzring zeigen.