Mit Schwung in den Wahlkampf
Kommunalpolitik Die Freien Wähler haben ein neues Führungsteam mit vielen bekannten Gesichtern. Ex-Bürgermeisterkandidat Briemle will sich auf die Kreispolitik konzentrieren
Türkheim Mit vielen bekannten Gesichtern, aber einer neuen Rollenverteilung geht der Ortsverband der Freien Wähler in Türkheim in den bevorstehenden Kommunalwahlkampf. Nachdem der bisherige Ortsvorsitzende Peter Ostler auf eigenen Wunsch den Vereinsvorsitz abgab, wurde der langjährige FWGemeinderat Franz Haugg einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Den Vorstand komplettieren Oliver Briemle (2. Vorsitzender), Conny Neugebauer (Schriftführerin) und Michaela Vaitl-Scherer (Finanzen). Als Beisitzer fungieren Otto Rinninger, Edgar Müller und Dieter Mautz.
Franz Haugg dankte den scheidenden Vorstandsmitgliedern für die geleistete Arbeit: „Ihr habt tolle Arbeit geleistet und uns einen geordneten Ortsverband übergeben“.
Mit neuem Schwung gehe es jetzt an die Vorbereitung der Kommunalwahl 2020. Die ersten Weichen seien bereits gestellt worden und die Kandidatensuche laufe auf Hochtouren. Haugg ist optimistisch, wieder viele geeignete Kandidatinnen und Kandidaten für die FW-Gemeinderatsliste gewinnen zu können: „Kommunalpolitik ist Politik vor der Haustüre und das ist spannend. Um wirklich etwas zu verändern, braucht man eine Stimme im Gemeinderat. Und das ist bei der Kommunalwahl 2020 wieder möglich“, sagt Haugg. Wer Interesse an einer Kandidatur habe, könne sich jederzeit direkt bei ihm melden, um eine mögliche Mitarbeit im Gemeinderat zu besprechen. Die Freien Wähler in Türkheim hätten laut Haugg schon in den vergangenen Jahrzehnten „gute Sachpolitik betrieben“. Projekte wurden stets „sehr hartnäckig“verfolgt, und daran werde sich auch in Zukunft nichts ändern, versicherte der neue Vorsitzende. Dass die Gemeinde „trotz Turbulenzen in der jüngsten Vergangenheit sehr gut aufgestellt ist“, sei laut Haugg auch der Sacharbeit der FW zu verdanken.
Fest steht schon jetzt: Oliver Briemle, der 2016 für das Bürgermeisteramt kandidierte und gegen den heutigen Amtsinhaber Christian Kähler unterlag, wird bei der Gemeinderatswahl nicht auf der FWListe antreten. Auf Anfrage der MZ teilte Briemle mit, dass er sich auf seine Kandidatur auf der FWKreistagsliste konzentrieren werde. Auch stehe schon heute fest, dass er nicht für eine erneute Bürgermeister-Kandidatur bei der außertourlich stattfindenden Wahl in Türkheim im Jahr 2022 zur Verfügung stehen werde. Ob die FW überhaupt wieder einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken werde, wollte FW-Ortschef Franz Haugg noch nicht abschließend beantworten. Angesichts der positiven Zusammenarbeit mit Amtsinhaber Kähler, dessen Kandidatur damals von der Türkheimer CSU und SPD unterstützt worden war, sieht Haugg aber derzeit keinen Anlass, sich darüber den Kopf zu zerbrechen: „Die FW hat Kähler schon unmittelbar nach der Wahl die volle Unterstützung zugesagt. Daran hat sich nichts geändert“, betont Haugg.
Ziel für die Kommunalwahl sei natürlich, die sechs Gemeinderatsmandate zumindest zu verteidigen, und mit Briemle einen Freien Wähler aus Türkheim in den Kreistag zu schicken. Das werde schwer genug, weiß Haugg, da sich noch nicht abschätzen lasse, wie sich die Regierungsarbeit der Freien Wähler auf die Kommunalpolitik auswirke.
Gleichzeitig werden zur Kommunalwahl weitere Gruppierungen hinzugekommen, glaubt Haugg. Die Herausforderung werde es sein, die eigenen Wähler zu motivieren, überhaupt zur Wahl zu gehen. Die zunehmende Politikverdrossenheit und rückläufige Wahlbeteiligung machen dem erfahrenen Kommunalpolitiker die größten Sorgen.