Tod und Sterben
Zu „Eine Allianz für Organspenden“(Politik) vom 2. April:
Ich halte den neuesten Vorschlag von Minister Spahn betreffs Organspende für ethisch und theologisch bedenklich. Die im Artikel beklagte Zurückhaltung der Organspender hat auch berechtigte Gründe, die es ernst zu nehmen gilt. Aufgrund des medizinischen Fortschritts der Organverpflanzung wurde der Zeitpunkt des Todes vorverlegt – nicht mehr wie früher Herz-und Atemstillstand, sondern nunmehr Hirntod. Von Toten werden keine Organe verpflanzt!
Es bleiben Fragen wie: Wann ist der Mensch tot? Wie sehen wir den Tod – als Ende oder als Übergang zu einem neuen Leben bei Gott? Solche Fragen wollen bei einer so gewichtigen Entscheidung mitbedacht sein. Auch fehlt mir bei der derzeitigen Diskussion der Hinweis, dass Angehörige beim Sterben unmittelbar vor und danach nicht dabei sein können. Das hat Auswirkungen auf den Trauerprozess. Als Seelsorger habe ich die Begleitung beim Sterben für die Angehörigen als hilfreich erlebt. Wir können da einen Frieden erfahren, der über uns hinausweist. Helmut Müller, Maria Steinbach