Das ausgeblasene Ei des Kolumbus
Manchmal liegen Aufgaben vor einem, von denen man weiß, dass man böse scheitern wird oder ganz groß rauskommt.
Wie kürzlich, als im Kindergarten dieses Schild hing: „Für unsere Osterbastelei bitte zwei ausgeblasene Eier mitbringen …“Als Elternteil fühlt man sich plötzlich 35 Jahre zurückversetzt. Und verfällt leicht in Panik.
Von Christoph Kolumbus ist nicht nur überliefert, dass er Amerika entdeckt haben soll, auch eine Anekdote wird ihm zugeschrieben. Eine Tischgesellschaft, die ihn aufzog, eigentlich hätte ein jeder Seefahrer Amerika finden können, soll er aufgefordert haben, ein Ei auf die Spitze zu stellen. Als alle scheiterten, schlug Kolumbus das Ei am spitzen Ende leicht an. Das Ei des Kolumbus stand wie eine Eins.
Leider ist in der Anekdote von einem ausgeblasenen Ei des Kolumbus nicht die Rede.
So blieb zuerst nicht viel anderes übrig, als in der Küche in ein Hühnerei zwei Löcher zu kratzen, den Mund darüberzustülpen und kräftig zu pusten. Zwanzig Minuten und zwei zerbrochene Eier später ist das erste Ei leer und der Familienvater im Gesicht rosarot wie ein gegarter Lachs.
Die Aussicht, dass sich dies für ein weiteres Ei und zwei kommende Kindergartenjahre wiederholt, lässt uns auf Recherche gehen.
Liebe Hobbybastler, lassen Sie sich gesagt sein, es gibt einen Trick (wie bei Kolumbus): Man kauft in der Apotheke eine Spritze mit hinreichend langer Nadel. Bohrt in das Ei ein (!) Loch und spritzt dann von unten – praktisch „eiüber“– Luft in das Ei-Innere. Durch den Druck fließen Eiweiß und Eigelb heraus wie heiße, frisch gekochte Götterspeise. Herrlich.
Amerika, wir kommen!