Hinfallen, aufstehen, weiterkämpfen
Eishockey Filmstudenten aus Dortmund haben in Memmingen einen Kurzfilm gedreht. Darin zeigen sie eine selbstbewusste junge Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Diese verkörpert Marie Delarbre vom ECDC
Memmingen/Dortmund Es lohnt sich, als Sportler niemals aufzugeben, auch mal die Zähne zusammenzubeißen und immer wieder aufzustehen. Das ist die Message eines Kurzfilms, den Studenten der Fachhochschule (FH) Dortmund jetzt in Memmingen gedreht haben. Die Hauptrolle spielt Eishockey-Nationalspielerin Marie Delarbre vom ECDC Memmingen.
Wie diese Verbindung zustandekam, erklärt Produzent Jascha Loos: „Wir sind ein Team aus jungen Studierenden der FH in Dortmund. Wir sind mit der Idee losgezogen, den Eishockey-Sport in einem Spot zu zeigen, der zur Emanzipation der Frauen beiträgt. Das Ganze auf eine lockere und mit sportlichem Ehrgeiz ausgestattete Art und Weise.“
Regisseur Erik Leibfritz ergänzt: „Wir haben für ein Seminar das Thema Heldinnen bekommen.“Da er selbst Eishockey gespielt habe, erklärt Leibfritz, sei er mit seinem Team an den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) herangetreten. Der habe das Konzept der Studenten an Eishockeyvereine in ganz Deutschland weitergeleitet. Die Filmstudenten aus Dortmund hatten dann Kontakt mit verschiedenen Spielerinnen. „Marie hat sich als besonders geeignet und motiviert erwiesen. Sie war total professionell und sympathisch“, schwärmt Leibfritz von seiner Hauptdarstellerin.
Marie Delarbre ist eine selbstbewusste junge Frau; aber keine, die sich gerne in den Mittelpunkt drängelt. Die 25-Jährige erzählt: „Ich muss sagen, dass ich am Anfang ein bisschen verunsichert war beim Dreh, da ich so ’was ja noch nie gemacht habe. Im Nachhinein bin ich aber echt froh, dass ich mich dazu entschlossen habe.“
Denn: „Die Möglichkeit, bei so ’was mitmachen zu können, ergibt sich vielleicht nur einmal im Leben. habe ich an die vielen jungen Mädchen gedacht, die Eishockey spielen, wollte ein Vorbild für sie sein, sie motivieren“, betont die Stürmerin, die derzeit mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Finnland spielt. Delarbre erklärt: Mithilfe des Films könne gezeigt werden, „wie viel auch wir Frauen für unseren Sport trainieren und wieviel Zeit wir dafür investieren und dass wir trotzdem nicht viel Geld dafür bekommen – im Vergleich zu anderen Sportarten.“
In dem Spot werde auch gezeigt, „dass Sportler manchmal keine guten Phasen haben, zum Beispiel wegen einer Verletzung, dass es aber gerade dann wichtig ist, nicht aufzuund umso stärker zurückzukommen“. Die mehrtägigen Dreharbeiten, welche die Crew unter anderem auch in den Stadtpark führten, haben Marie Delarbre „total viel Spaß gemacht“. Am Anfang sei es zwar schwer gewesen, die richtigen Locations zu finden. „Aber dank der Hilfe der Stadt Memmingen, des Frauen-Teams des ECDC Memmingen, der Eismeister und des Sportstudios Pure konnten wir die entsprechenden Einrichtungen super nutzen“, sagt die Nationalspielerin.
Die anfängliche Nervosität konnte sie rasch abschütteln, „weil ich eigentlich nichts Neues machen musste, das heißt: Ich musste auf dem Eis schießen oder im Sportstudio KraftAußerdem übungen machen.“Sehr interessant war für die Eishockeyspielerin, zu sehen, „auf was man bei einem Filmdreh alles achten muss. Ich habe mich auch oft bei den Filmproduzenten informiert. Die waren alle sehr nett und haben mir alles erklärt.“Zurzeit arbeiten die Filmstudenten aus Dortmund daran, aus ihrer 45-stündigen Arbeit, die sich über dreieinhalb Tage erstreckte, einen Kurzfilm zu machen, der laut Regisseur Leibfritz „60 bis 120 Sekunden dauert, wenn er fertig ist“. Ein erster kurzer Teaser („Appetitanreger“) soll bereits beim Memminger Kurzfilm-Festival „Mauflimmern“gezeigt werden. Dieses findet am Samstag, 20. April, im Memminger Kulturzentrum Kageben minwerk statt. Das komplette Werk wollen die Dortmunder Studenten dann im Internet auf der Videoplattform Vimeo präsentieren. „Natürlich wollen wir den Film auch bei Festivals einreichen. Wir schauen gerade, wo wir die besten Chancen haben. Einen Preis dafür zu bekommen wäre toll, ist aber nicht unser erklärtes Ziel“, sagt der Regisseur.
Auch wenn das achtköpfige Filmteam für seine Arbeit nicht prämiert werden sollte, muss man bereits heute eines festhalten: Es ist eine ausgezeichnete Idee, eine starke und selbstbewusste junge Frau zu zeigen, die auch mal gefoult wird und hinfällt, die aber nicht liegen bleibt, sondern aufsteht – und schließlich ein wichtiges Tor erzielt.