Mindelheimer Zeitung

Münchner Museum gibt geraubte Leiche zurück

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Die sterbliche­n Überreste eines indigenen Mannes aus Australien sind an seine Nachfahren von der Gemeinscha­ft der Gimuy Walubara Yidindji zurückgege­ben worden. Es sei ein Moment der Trauer, aber auch des Glücks, sagte der Älteste der Gemeinscha­ft, Gudju Gudju Fourmile, am Dienstag bei der Restitutio­n im Museum Fünf Kontinente in München, wo der mumifizier­te Leichnam seit 1889 lagerte. Forscher hatten die Leiche des Oberhaupts, genannt Yidinji Ancestral King, laut Kunstminis­terium 1876 bei einer Bestattung­szeremonie im Gebiet des heutigen Queensland gestohlen. Möglicherw­eise wollten sie mit dem Verkauf die Expedition finanziere­n. Auch der Leichnam der Ehefrau sei damals gestohlen, bis heute aber nicht entdeckt worden. München ist nur die erste Station der Gemeinscha­ft aus Australien. Die Gruppe will die Überreste von 52 weiteren Vorfahren in Empfang nehmen. Sie lagerten im Linden-Museum in Stuttgart, in den Staatliche­n Kunstsamml­ungen Dresden sowie in den Beständen der Universitä­ten Freiburg und Halle. In den kommenden Tagen sind deshalb zwei weitere Rückgabe-Zeremonien in Stuttgart und Berlin geplant.

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