Schüler schreiben schlechter
Probleme bei einem Drittel der Jüngsten
München Die Handschrift bayerischer Schüler hat sich nach Einschätzung ihrer Lehrer deutlich verschlechtert. Den Bayerischen Lehrerund Lehrerinnenverband (BLLV) erfüllt dies mit Sorge, denn zugleich gehen die Lehrkräfte einer Studie zufolge nahezu geschlossen davon aus, dass sich eine flüssige Handschrift auch positiv auf andere schulische Leistungen auswirkt.
Einer bundesweiten Umfrage zum selben Thema zufolge hat mehr als jedes dritte Grundschulkind (37 Prozent) Probleme, eine gut lesbare und flüssige Handschrift zu entwickeln. Lehrer an weiterführenden Schulen sehen sogar bei 43 Prozent Mängel. Von den positiven Wirkungen des Handschreibens auf einzelne Kompetenzen wie die Rechtschreibung, aber auch auf die schulischen Leistungen insgesamt, sind nahezu alle Lehrer überzeugt. „Wenn wir tippen, ist alles Getippte gleich“, sagte die BLLV-Vorsitzende Simone Fleischmann. Handgeschriebenes lerne sich leichter.
90 Prozent der befragten Lehrer sagen, dass Grundschüler heute schlechtere Voraussetzungen für die Entwicklung einer flüssigen Handschrift haben als noch vor wenigen Jahren. Dies liege unter anderem an zu wenig Zeit zum Üben und einem zu geringen Stellenwert des Handschreibens im Lehrplan. Helfen würde, wenn die Kinder die Feinmotorik stärker trainierten, mehr schreiben würden und die Handschrift auch in höheren Klassen gezielt gefördert würde.