Wenn Lärm tödlich ist
Dauergeräusche erhöhen Sterblichkeit
Mainz Verkehrslärm führt nach Einschätzung von Medizinern auf Dauer zu erhöhter Sterblichkeit. „Lärm ist ein bedeutsamer Risikofaktor für das Auftreten von Herz-KreislaufErkrankungen“, sagte Kardiologe Thomas Münzel von der Universitätsmedizin Mainz am Dienstag.
Die Mainzer Kardiologen erforschen seit Jahren, wie sich Lärm auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt. Nun haben sie Studien aus den Jahren 2007 bis 2018 analysiert und ihre Erkenntnisse in einem Übersichtsartikel zusammengefasst, den sie im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichten. Demnach kann Lärm durch Flug-, Schienen- und Straßenverkehr chronische Stressreaktionen hervorrufen. So werde das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, koronarer Herzerkrankung, Herzinfarkt und Schlaganfall begünstigt. Schätzungen zufolge sei Verkehrslärm alleine in Europa jährlich für 18000 vorzeitige Todesfälle, 1,7 Millionen Fälle von Bluthochdruck und 80000 Krankenhauseinweisungen verantwortlich.