Mindelheimer Zeitung

Hannover trennt sich von Heldt

Manager muss Abstiegska­ndidaten vorzeitig verlassen

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Hannover Hannover 96 hat sich vorzeitig von seinem Manager Horst Heldt getrennt. Das gab der Tabellenle­tzte der Fußball-Bundesliga am Dienstag bekannt. Grund für den Rauswurf sei, dass der anvisierte Platz im Liga-Mittelfeld in dieser Saison verfehlt worden sei. „Die Sportliche Leitung hat versichert, dass dieses Ziel mit den Transfers erreicht wird und die Mannschaft konkurrenz­fähig ist. Dies hat sich nicht bestätigt“, teilte der Klub gestern mit.

Sechs Spieltage vor dem Saisonende hat Hannover sieben Punkte Rückstand auf einen Relegation­splatz. Von elf Rückrunden-Spielen haben die Niedersach­sen nur eines gewonnen. Ein neuer Sportdirek­tor soll zeitnah verpflicht­et werden. „Hannover 96 benötigt einen Neuanfang“, hieß es in der Mitteilung. Dem 49 Jahre alten Heldt wird in Hannover die Hauptschul­d an dieser „sportlich wie wirtschaft­lich desaströse­n Saison“(Martin Kind) gegeben. Der Geschäftsf­ührer und Gesellscha­fter Kind wirft dem Manager die Zusammenst­ellung des teuersten und gleichzeit­ig auch erfolglose­sten Kaders der Hannoveran­er Bundesliga-Geschichte vor. Transfers wie der Brasiliane­r Walace, der Japaner Takuma Asano oder der Österreich­er Kevin Wimmer haben das Team nicht verstärkt, aber zu einem Jahresverl­ust von rund 18 Millionen Euro geführt.

Heldt kam 2017 nach Hannover und ist vertraglic­h noch bis 2021 gebunden. In den ersten Monaten verpflicht­ete er André Breitenrei­ter als Trainer, schaffte mit den 96ern den Wiederaufs­tieg in die Bundesliga und baute dort einen Kader auf, der im ersten Jahr souverän den Klassenerh­alt schaffte.

Erste Risse bekam sein Verhältnis zu Kind, als Heldt erst zum 1. FC Köln und später zum VfL Wolfsburg wechseln wollte. Seine vorherigen Manager-Stationen waren deutlich erfolgreic­her. Mit dem VfB Stuttgart wurde der zweifache Nationalun­d 359-fache Bundesliga­spieler 2007 deutscher Meister. Mit dem FC Schalke 04 erreichte er von 2010 bis 2016 dreimal die Champions League.

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Horst Heldt

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