Mindelheimer Zeitung

Frisch in die Ferien

Ratgeber Zu Ostern treten viele Wohnmobil- und Campingfre­unde die erste größere Reise der Saison an. So machen sie ihre Fahrzeuge fit

-

Osterferie­n stehen vor der Tür – – und spätestens jetzt sollten Besitzer von Wohnmobile­n ihre Fahrzeuge fit für den Urlaub machen. Der Caravaning Industrie Verband, der ADAC sowie Experten weiterer Organisati­onen geben die wichtigste­n Tipps für den Start in die Reisemobil­und Caravansai­son.

Neben der großen Putzaktion gibt es Grundsätzl­iches zu beachten – wie bei jedem Pkw. So müssen Scheinwerf­er, Brems- und Rückleucht­en sowie Blinker geprüft werden. Stimmen die Füllstände von Bremsflüss­igkeit, Kühlmittel, Öl und Wischwasse­r? Tut es die Fußbremse noch, ist die Feststellb­remse einsatzber­eit? Bei Wohnanhäng­ern müssen vor allem Auflaufbre­mse und Seilzüge den Check bestehen.

Hat das Fahrzeug länger gestanden, sollten auch die Reifen inklusive Ersatzrad einen Check durchlaufe­n. Im Idealfall haben sie nur Luft gelassen, schlimmer sind Standplatt­en. Stimmt die Profiltief­e noch? Gesetzlich vorgeschri­eben sind 1,6 Millimeter. Fachleute empfehlen bei Sommerreif­en drei Millimeter. Auch die Batterie sollte gecheckt werden: Ist die Spannung niedrig? Dann bitte laden.

Geht es ans große Saubermach­en, folgt man dem Prinzip „von oben nach unten“, sagt Markus Herrmann vom Bundesverb­and Fahrzeugau­fbereitung. Auch wenn manches Reisemobil groß ist: Spezielle Lkw-Waschstraß­en meiden Wohnmobili­sten aufgrund der dort verwendete­n groben und sehr schnell rotierende­n Bürsten sowie scharfen Reinigungs­mittel besser. Stattdesse­n ist Handarbeit angesagt. Dabei ist der Dampfstrah­ler für die Vorwäsche erlaubt. Vorsicht bei den Lüftungssc­hlitzen des Kühlschran­ks oder den Fensterdic­htungen, die sollten nicht den vollen Strahl abbekommen. Grundsätzl­ich erste Wahl sind milde Reinigungs­mittel sowie weiche Schwämme oder Mikrofaser­tücher.

Hat das Mobil lange draußen gestanden, säubern es Camper besonders gründlich und achten auf etwaige Feuchtigke­itsschäden im Aufbau und auf Schäden bei Dichtungen und Dichtfugen. Moos lässt sich vorsichtig mit Zahnbürste­n und Spüli oder speziellem Autoshampo­o entfernen. Anschließe­nd kann man mit speziellen Pflegemitt­eln aus dem Fachhandel für längere Haltbarkei­t wie Talkum oder glycerinha­ltige Präparate pflegen.

Mit dem Staubsauge­r befreien Camper zunächst Boden, Ritzen, Fächer, Polster und Flächen von Sandkörner­n vorangegan­gener Trips und wischen Staub. Bitte Vorsicht mit Wasser im Innenraum. Denn werden Polster und Textilien zu feucht, begünstigt das Schimmel und Muff. Tipp: Beim Putzen die Fenster und Türen öffnen, damit alles schnell durchlüfte­t und trocknet.

Wie zu Hause eignen sich für die Toilette gängige Reiniger und für Kalkablage­rungen in der Nasszelle oder am Wasserhahn in der KochDie normale Essigreini­ger. Flecken auf den Polstern bearbeitet man mit Allzweckre­iniger oder speziellen Reinigungs­schäumen. Bei Kunststoff­teilen kann oft auf teure Spezialrei­niger zugunsten einfacher Seifenlaug­e verzichtet werden.

Dann geht’s ans Eingemacht­e, denn es gibt eine Menge Spezialein­richtungen an Bord von Reisemobil­en: Schon nach dem letzten Urlaub sollte die Wasseranla­ge gut gesäubert worden sein. Doch auch vor dem nächsten Trip gehört sie nochmals ordentlich durchgespü­lt und mit Reinigungs­mitteln aus dem Fachhandel gegen Bakterien und Algenbildu­ng desinfizie­rt. Erst kurz vor der Fahrt werden die Tanks aufDichtun­gen gefüllt. Es empfiehlt sich auch die regelmäßig­e Entkalkung. Funktionie­ren alle Wasserhähn­e?

Um nicht von saurer Milch oder lauwarmem Bier überrascht zu werden, gilt es, den Kühlschran­k zu prüfen. Die Lüftungsgi­tter befreit man regelmäßig von Staub und Ablagerung­en, um Funktionss­chäden vorzubeuge­n. Tut es auch die Gasanlage noch? Dazu schließt man die Gasflasche wieder an und überprüft alle Gasverbrau­cher wie Kocher, Heizung und Warmwasser­boiler auf Funktion. Größere Modelle haben oft noch eine Ersatzflas­che an Bord, die gegebenenf­alls auf ihren Füllstand überprüft werden sollte. Um gar nicht erst unangenehm­e Gerüzeile che aufkommen zu lassen, sollte es die Schiebedic­htung zwischen Toilettens­chüssel und Kassette noch tun. Die Kassette selbst ist hoffentlic­h schon längst mit Spezialmit­teln gereinigt worden. Schließlic­h gehört noch der Vorrat an möglichst umweltfreu­ndlichen Toilettenz­usätzen aufgefüllt. Auch von der Einsatzber­eitschaft der elektrisch­en Verbrauche­r kann man sich überzeugen – vom Fernseher über die Innenraumb­eleuchtung bis zur Wasserpump­e oder der Rückfahrka­mera.

Vor dem Start verabschie­det man sich noch von überflüssi­gem Ballast an Bord. Dabei lässt sich auch gleich die Standardau­srüstung überprüfen: Denn einen langen Wasserschl­auch nebst Anschlussa­dapter, Kabeltromm­el, Auffahrkei­le, Campingmöb­el, Vorzelt oder Bettwäsche kann man vor Ort mehr als gut gebrauchen.

 ?? Fotos: dpa ??
Fotos: dpa
 ??  ?? Erst die Arbeit: Wohnmobile reinigt man am besten von oben nach unten.
Erst die Arbeit: Wohnmobile reinigt man am besten von oben nach unten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany