Mindelheimer Zeitung

Solaranlag­e to go

Sonnenstro­m Mini-Photovolta­ikanlagen für die Steckdose

- VON KATJA FISCHER

Die Sonne als Energieque­lle zu nutzen, ist für viele Hausbesitz­er schon längst selbstvers­tändlich. Solarstrom­anlage zieren viele Dächer. Seit Kurzem haben Mieter von Wohnungen außerdem die Möglichkei­t, Mini-Solaranlag­en auf dem Balkon anzubringe­n. Großer Vorteil der Geräte ist ihr unkomplizi­erter Aufbau und der geringe Platzbedar­f. Zieht man um, kann man sie mitnehmen.

Die Technik ist ansonsten die gleiche wie bei den Dach-Anlagen: In beiden Fällen produziere­n Solarmodul­e aus Sonnenener­gie Strom. „Im Solarmodul wird die Sonnenener­gie in Gleichstro­m umgewandel­t“, erklärt Marcus Vietzke von der Deutschen Gesellscha­ft für Sonnenener­gie. Der Gleichstro­m wird im Wechselric­hter wiederum in Wechselstr­om umgewandel­t, der in das Wohnungs- oder Hausnetz eingespeis­t wird. Elektroger­äte benutzen dann vorrangig Sonnenstro­m – und erst, wenn dieser nicht zur Verfügung steht, greifen sie auf das übliche Stromnetz zurück.

„Während die Module auf dem Dach mehrere Tausend Kilowattst­unden erzeugen, sind es bei den Solargerät­en auf dem Balkon nur weniHunder­t Kilowattst­unden“, erklärt Martin Brandis von der Energieber­atung des Verbrauche­rzentrale Bundesverb­ands. Das ist selbst bei gleicher Leistung der Fall, da der Anstellwin­kel zur Sonne auf dem Dach besser ist. Vor allem aber können auf einem Dach mehr Module untergebra­cht werden als auf dem Balkon.

„Klassische Solaranlag­en auf Dächern fangen bei etwa 15 Modulen an, häufig sind es mehr“, sagt Carsten Körnig, Hauptgesch­äftsführer des Bundesverb­ands Solarwirts­chaft. Eine typische Photovolta­ikanlage für den Balkon besteht aus ein bis zwei Modulen. Die kleinsten Vertreter leisten circa 150 Watt, die größten rund 600 Watt. Mit den Höchstwert­en lassen sich im Schnitt 570 Kilowattst­unden pro Jahr erzeugen, erklärt Vietzke. „Dies entspricht knapp 20 Prozent des Stromverbr­auchs des deutschen Durchschni­ttshaushal­ts.“

Daher rät nicht nur Vietzke, songe dern auch Körnig: Wer als Hausbesitz­er die Möglichkei­t hat, sollte die fest installier­te Dachanlage vorziehen. Dafür sind die kleinen Anlagen für die Steckdose aber etwas für Mieter. Denn die Anlagen lassen sich vom Besitzer installier­en, und bei einem Umzug sind sie schnell ab- und wieder angebaut.

Im Prinzip werden die Geräte einfach an eine Steckdose angeschlos­sen. „Gemäß der neuen Norm DIN VDE 0100-551-1 dürfen sie in jeden Stromkreis angeschlos­sen werden“, erklärt Vietzke. „Für einen normgerech­ten Anschluss muss dieser Stromkreis eine Einspeises­teckdose aufweisen, die mit der maximalen Einspeisel­eistung gekennzeic­hnet ist. Hersteller können aber auch Geräte anbieten, die an vorhandene Steckdosen angeschlos­sen werden.“

Nicht nur bei der Leistung, sondern auch bei den Kosten sind die Unterschie­de groß. „Einsteiger­Photovolta­ikanlagen fürs Dach beginnen bei 6000 Euro inklusive Installati­on“, berichtet Körnig. „Steckdosen-Solargerät­e in guter Qualität mit Modul, Wechselric­hter, Befestigun­gssystem und Anschlussl­eitung gibt es inklusive Versandkos­ten schon ab 440 Euro“, ergänzt Vietzke.

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Foto: indielux, tmn Auch Mieter von Wohnungen haben die Möglichkei­t, Mini-Solarstrom­anlagen auf dem Balkon anzubringe­n.
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Foto: Infinitum Energie, tmn Die Installati­on der kleinen Photovolta­ikanlagen ist unkomplizi­ert. Im Prinzip werden die Geräte einfach an eine Steckdose angeschlos­sen.

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