Chef-Sessel übergeben
Übergabe Fünf Generationen Sattler, Polsterer und Raumausstatter in Pfaffenhausen
Pfaffenhausen Während in unserer Zeit viele bewährte Handwerksbetriebe Nachwuchs- und Zukunftssorgen plagen, gibt es in Pfaffenhausen ein gutes Beispiel für Kontinuität. Hier hat der Raumausstattermeister Michael Probst unlängst seinen Betrieb nach 41 Jahren seinem Sohn Wolfgang in fünfter FamilienGeneration in Folge übergeben. Damit weht nun ein doppelter Hauch der Geschichte durch das schöne Handwerkerhaus unweit der Pfarrkirche. Das in auffälligem Stil gebaute Walmdach-Gebäude an der Markgrafstraße ist nämlich bereits gut 270 Jahre alt.
1871 kaufte Sattlermeister Xaver Baumann das Anwesen und begründete damit auf diesem Haus auch die bis heute fast 150 Jahre lang andauernde Familientradition von Sattlern, Polsterern und „Raumausstattern“, wie der Ausbildungsberuf heute heißt. Baumann war damals in der landwirtschaftlich geprägten Welt einer von mehreren Sattlern im Ort, die dort ihr Handwerk ausgeübt haben. 1937 änderte sich der Inhaber-Name von „Baumann“hin zu „Probst“, nachdem der junge Sattler Michael Probst aus Westerheim die Baumann-Tochter Walburga kennengelernt und dann in Pfaffenhausen eingeheiratet hatte.
Michael Probst überlebte mit viel Glück den Krieg und war danach bis 1972 als angesehener Handwerksmeister und kleiner Landwirt tätig. 1977 stieg dann Sohn Michael in seine Fußstapfen. Dieser führte fortan in der vierten Generation als Sattler und Raumausstattermeister die Handwerkertradition fort.
Nach 41 Jahren übergab er nun den Betrieb an seinen 35-jährigen Sohn Wolfgang, der ebenfalls Raumausstattermeister ist und der in der fünften Generation den traditionsreichen Handwerksbetrieb samt seinem dazugehörigen Fachgeschäft fortführt.