Ein Fußballstar als Nachbar
FCA-Profi André Hahn gibt Einblicke in seine ersten Monate als Zaisertshofer
Beim MZ-Stammtisch in Zaisertshofen wurde André Hahn als Fußballstar und neuer Nachbar empfangen. Er wohnt schließlich im Unterallgäu. Mehr dazu auf
Zaisertshofen 55 Menschen sind im vergangenen Jahr nach Zaisertshofen gezogen – darunter waren drei, die vor allem die Herzen der fußballbegeisterten Nachbarschaft höherschlagen ließen: FCA-Profi André Hahn ist mit Frau Ragna und ihrem gemeinsamen Sohn im 1000-Einwohner-Dorf sesshaft geworden – zumindest der ehemalige Nationalspieler hat jetzt einen ganz besonderen Neubürgerempfang bekommen: Beim MZ-FußballStammtisch besuchte Hahn am Dienstagabend das Sportheim des TSV Zaisertshofen und gab gut gelaunt Einblicke in die ersten Monate der jungen Familie im Unterallgäu.
Dass die Wohnungssuche für die Hahns in Zaisertshofen endete, ist kein Zufall. „Wir sind nicht unbedingt Stadt-Menschen und mögen es ein bisschen ländlicher, mit Luft zum Atmen“, so Hahn, dessen Erstliga-Stationen Augsburg, Mönchengladbach und Hamburg bislang immer zu einem Leben in größeren Städten geführt hatten. Zaisertshofen habe aber sofort gute Argumente geliefert: „Uns hat der Ort sehr gut gefallen, das Haus auch. Wir haben alles in der Nähe, es ist alles hier, was man braucht zum Leben. Wir fühlen uns sehr, sehr wohl.“
Hahn selbst wuchs in der Kleinstadt Otterndorf an der Nordsee auf und weiß deshalb die Vorzüge eines aktiven Dorflebens zu schätzen. Kein Wunder, dass er auch schon bei örtlichen Festivitäten gesichtet wurde. „Ich kenne das mit Dorffesten, Feiern und allem Drum und Dran. Dass ich das mag, habe ich hier auch schon gezeigt – da wurde es schon relativ spät.“
Auch der dreijährige Sohn fühlt sich in seiner neuen Heimat pudelwohl. „Vor Kurzem hat er mich an einem Sonntag gefragt, ob er in den Kindergarten gehen darf. Da musste ich leider Nein sagen“, so Hahn zum Gelächter der gut 100 Zuhörer. Ohnehin lieferte der 28-Jährige einen Auftritt, der gut ankam. Geduldig beantwortete er rund 90 Minuten sämtliche Fragen, die MZ-Redakteur Axel Schmidt sowie die jungen und älteren Fans an ihn richteten.
Dass sich so mancher Zaisertshofer auch Hoffnungen macht, den FCA-Star eines Tages im TSV-Trikot zu sehen, ist klar – vielleicht kommt es dazu sogar früher als gedacht: Wenn Mitte Juni der FC Memmingen zum 70-jährigen Jubiläum des TSV Zaisertshofen antritt, schnürt Hahn möglicherweise die Schuhe für seinen neuen Heimatort. „Wenn das mit unserem Spielplan zu vereinbaren ist, dann komme ich sehr gerne, klar“, sagte Hahn.
So oder so ist der Profi schon zum Fan des gut 500 Mitglieder starken Vereins geworden – über eine Internetseite verfolgt er die Ergebnisse der ersten Mannschaft in der Kreisklasse. „Ich habe Euch unter Favoriten eingespeichert, damit ich sehe, was Ihr hier veranstaltet.“Auf die Frage, ob er sich des Geldes wegen ein Karriereende in China vorstellen könne, antwortete Hahn dann auch: „Ich dachte, ich bleibe hier in Zaisertshofen?“