57 Milliarden Euro Dividenden
Rekordsumme fließt an Aktionäre
Frankfurt am Main Aktionäre deutscher Unternehmen dürfen sich in diesem Jahr über eine Rekordausschüttung freuen. Auf mehr als 57 Milliarden Euro summieren sich die Dividenden, die Aktiengesellschaften für das vergangene Geschäftsjahr an ihre Anteilseigner auszahlen, wie aus einer am Mittwoch in Frankfurt vorgestellten Studie hervorgeht. Das sind 6,6 Prozent mehr als 2018.
„Damit wird die Rekordsumme des vergangenen Jahres nochmals deutlich übertroffen“, stellte Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), fest. Ob sich der Aufwärtstrend angesichts der Konjunkturabkühlung im kommenden Jahr fortsetzen wird, ist allerdings fraglich.
„Die wirtschaftlichen Rahmendaten verschlechtern sich zusehends“, erläuterte Tüngler. „Schon jetzt treten einige AGs bei ihren Prognosen für das laufende Geschäftsjahr deutlich auf die Euphoriebremse, und wir haben bereits etliche Gewinnwarnungen gesehen.“Es stehe zu befürchten, „dass das Jahr 2019 vorerst das letzte Dividendenrekordjahr war“, bekräftigte Tüngler.
Ähnlich sieht das Mathieu Meyer vom Beratungs- und Prüfungsunternehmen EY: „Die Konjunktur läuft nicht mehr rund, und die Unternehmen sehen sich zunehmenden wirtschaftlichen und politischen Risiken ausgesetzt, die auch die Geschäftsentwicklung belasten.“Sollte der Druck auf die Gewinne anhalten, würden früher oder später auch die Dividendenausschüttungen auf den Prüfstand gestellt, argumentiert das Mitglied der EY-Geschäftsführung.