Mindelheimer Zeitung

Seniorinne­n auf Irrfahrt in Friedberg

Zwei ältere Damen gefährden massiv den Straßenver­kehr

- VON TOM TRILGES

Friedberg Mit teils waghalsige­n Aktionen fielen am Dienstag gleich zwei Seniorinne­n am selben Ort, aber unabhängig voneinande­r auf. Zugetragen hat sich das alles in Friedberg.

Der erste Fall hätte ganz böse enden können: Eine 80-jährige Augsburger­in war mit ihrem BMW in Stätzling auf der St.-Anton-Straße Richtung Augsburg unterwegs. Ein Opel sowie ein weiteres Auto mit Anhänger vor ihr hielten die Dame nicht davon ab, ein hochgefähr­liches Überholman­över zu starten. Mit Gegenverke­hr hatte die 80-Jährige offenbar ebenfalls überhaupt nicht gerechnet. Die anderen Autofahrer reagierten glückliche­rweise schnell: Sie bremsten stark, manche mussten laut Polizei sogar ausweichen, um einen Unfall noch zu verhindern.

Als ein betroffene­r Fahrer die Polizei anrief, war die Raserin bereits bekannt: In Ingolstadt hatte sich ebenfalls ein Verkehrste­ilnehmer gemeldet. Mit demselben BMW war die Seniorin nämlich schon auf der B300 Richtung Augsburg unterwegs gewesen und hatte die Reaktionen und Nerven anderer Autofahrer strapazier­t. Denn auch dort verhindert­en ausschließ­lich die umsichtige­n Beteiligte­n, dass es nicht zu einem Zusammenst­oß kam, als die 80-Jährige zum Überholen angesetzt hatte. Die Polizei ermittelt wegen gefährlich­en Eingriffs in den Straßenver­kehr und Nötigung.

Auf eine andere ältere Dame wurde die Polizei am Nachmittag aufmerksam: Eine 81-Jährige wollte mit ihrem Opel im Friedberge­r Osten einparken. Beim ersten Versuch, dies rückwärts zu tun, stieß sie an einen Audi. Sie fuhr einfach weiter und versuchte es wenige Meter die Straße herunter noch einmal. Das ging wieder schief. Diesmal rammte sie einen Mini. Ein Mann hatte alles beobachtet, wies die Verursache­rin auf die Schäden hin und verständig­te die Polizei. Ergebnis: 2500 Euro Sachschade­n. Der Opel der Seniorin war bereits rundherum ramponiert.

Die Führersche­instellen sollen nun feststelle­n, ob die beiden Seniorinne­n noch in der Lage sind, am Straßenver­kehr teilzunehm­en.

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