Der Weltraum ruft
Ein DDR-Kinderheld erobert jetzt gesamtdeutsch das Kino
In der DDR kannte jedes Kind den unfreiwilligen Lausebengel Alfons Zitterbacke aus der Feder des politisch umtriebigen Gerhard HoltzBaumert. 1966 wurde ein DEFAFilm über den Antihelden zum Kassenschlager. Nun erobert der notorische Tollpatsch auch gesamtdeutsch die Kinos.
In seinen Träumen ist Alfons Zitterbacke (Tilman Döbler) der jüngste ISS-Astronaut aller Zeiten. Aber wie immer, wenn der Elfjährige irgendetwas anpackt, geht auch diese Mission gründlich in die Hose. Trotzdem bleibt der eingefleischte Weltraumfan optimistisch. Als an seiner Schule ein Wettbewerb im Bauen von Flugobjekten ausgerufen wird und ein galaktischer Preis winkt, macht sich Alfons trotz Widerstände frisch ans Werk.
Wie immer beobachten die Eltern (Alexandra Maria Lara und Devid Striesow) das Treiben ihres Filius mit Skepsis. Was Wunder, sind sie doch Leid gewohnt. Aber als es darauf ankommt, stehen Alfons’ Erzeuger doch voll und ganz hinter ihm. Wird sein Projekt ausnahmsweise im Triumph enden oder steht die übliche Blamage ins Haus?
Der Film von Mark Schlichter („Cowgirl“) verwebt die lustigsten Episoden aus den Büchern zu einer actionreichen Komödie für ein junges Publikum. Dabei steht der Spaß stets im Vordergrund, gern auch in Form von Klamauk. Tilman Döbler („Ballon“) in der Rolle des Titelhelden macht seine Sache sehr gut. Mit Leopold Ferdinand Schill als Freund Benni und Lisa Moell als Schwarm Emilia bekommt der 13-jährige Grimme-Preisträger (!) zwei charismatische, junge Darsteller zur Seite gestellt, die man vom Fleck weg ins Herz schließt. Alfons selbst muss sich die Zuneigung erst verdienen. Unter etlichen Überraschungsgästen im Film ist auch ein sensationeller Auftritt von „Astro Alex“Alexander Gerst.
» Alfons Zitterbacke (1 Std. 33 Min.), Komödie, Deutschland 2019
Wertung ★★★★✩