Das Ende eine „wilden Ehe“
Die Landkreise Unterallgäu und Nordhausen besiegeln offiziell ihre Partnerschaft
Schon kurz nach dem Fall der Mauer halfen Beamte aus dem Unterallgäu in Nordhausen in Thüringen aus. Jetzt wurde die Freundschaft der Landkreise besiegelt.
Rammingen „Wir haben uns gefunden!“– mit diesen Worten hieß Landrat Hans-Joachim Weirather eine Delegation aus dem thüringischen Landkreis Nordhausen in Rammingen willkommen. Aus der ursprünglichen Aufbauhilfe der Kommunalverwaltung nach der Wende entstanden Freundschaften. „Heute profitieren beide Seiten von einem engen Austausch beider Landkreise“, so Weirather.
Mann der ersten Stunde war Karl Bihler, der Abteilungsleiter für zentrale Angelegenheiten am Landratsamt Unterallgäu war und im Jahr 1991 befristet an das Innenministerium nach Thüringen abgeordnet wurde. Hier knüpfte er erste Kontakte mit dem damaligen Nordhauser Landrat, Joachim Claus. Auch Georg Dietz, ehemals Leiter der Rechnungsprüfungsstelle am Landratsamt Unterallgäu, reiste in den Norden Thüringens, um dort zu beraten. Im Laufe der Jahre gab es 35 Begegnungen zwischen Mitarbeitern der beiden Landratsämter. Mit der Unterzeichnung eines Partnerschaftsabkommens endete am Freitagabend die „wilde Ehe“, so Thüringens Verkehrs- und Landwirtschaftsministerin Birgit Keller. Es beginnt eine neue Etappe in der Geschichte der beiden Landkreise und deren Bürger. Diese Partnerschaft
Deutliches Signal für ein lebendiges Miteinander
sei 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ein Signal für lebendiges, deutsch-deutsches Miteinander, erklärt Landrat Weirather.
Er könne sich gut vorstellen, dass Vereine und Gruppierungen sich stärker austauschen und gegenseitig besuchen. Auch eine Schulpartnerschaft sei angedacht, damit Jugendliche einen Blick über den Tellerrand werfen können und eine andere Perspektive einnehmen.