Weber frustriert über Brexit-Aufschub
CSU-Politiker könnte der große Verlierer des Kompromisses sein
Augsburg/Brüssel Die EU und Großbritannien haben sich auf eine mögliche Verschiebung des Brexits bis zum 31. Oktober geeinigt. Einer der großen Verlierer dieser Entscheidung könnte Manfred Weber, Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei (EVP) für die Europawahl, sein. Bislang konnte der Niederbayer mit einer Mehrheit für seine Konservativen rechnen und sich damit Hoffnungen auf das Amt des Kommissionspräsidenten machen. Durch die mögliche Teilnahme der Briten an der Europawahl im Mai verschieben sich die Verhältnisse womöglich. Entsprechend kritisch reagierte Weber auf die Brexit-Verlängerung. „Ich kann niemandem erklären, wie es sein kann, dass ein Land, das aus der EU austritt, maßgeblichen Einfluss auf die Europawahl nehmen wird“, sagte der CSUPolitiker im Interview mit unserer Redaktion. „Man steht verdutzt vor der Entwicklung.“
Trotzdem unterstützt Weber den Kompromiss mit London. Er versucht, das Positive zu sehen: Die EU stehe geschlossen da im Umgang mit den Briten. Irgendwann müsse eine Entscheidung getroffen werden, auch, um die Lähmung Europas durch das Dauerfeuer aus London zu beenden. Lesen Sie dazu auch den Kommentar und einen Hintergrundbericht in der Politik.