Mindelheimer Zeitung

„Der Kreis schließt sich für mich“

Der SV Salamander Türkheim spielt in der kommenden Saison in der Regionalli­ga. Wie man sich darauf vorbereite­t und welchen Einfluss die Fans haben, sagt Trainer Robert Frey

- VON AXEL SCHMIDT

Türkheim Nach 18 Jahren hat der SV Salamander Türkheim die Rückkehr in die Volleyball-Regionalli­ga geschafft. Für Spielertra­iner Robert Frey ist der Aufstieg etwas ganz Besonderes.

Robert Frey, hätten Sie damit gerechnet, dass Ihre Mannschaft die vergangene Saison noch toppen kann? Damals nahm man auch schon am Relegation­sturnier teil, scheiterte aber letztlich. Robert Frey: Nach der Hinrunde hätte ich das nicht gedacht. Wir waren zwar bis zum achten Spieltag ungeschlag­en, dann kamen aber viele Ausfälle dazu. Verletzung­sbedingt mussten wir oft recht knapp besetzt zu den Spielen fahren.

Das war dann auch an den Ergebnisse­n abzulesen. Wann und wie haben Sie die Kurve gekriegt?

Frey: Wir waren ja in der Rückrunde eigentlich immer Dritter. Vier Spieltage vor Schluss hatten wir noch die Chance auf Platz zwei. Wir wussten, wenn wir Friedberg 2 schlagen, dann schaffen wir den zweiten Platz.

Was dann ja auch geklappt hat. Damit hieß es zum zweiten Mal in Folge: Aufstiegsr­elegation. Kannten Sie die Gegner, die da warteten?

Frey: Ich habe die möglichen Gegner aus den anderen Ligen erst verfolgt, als bei uns klar war, dass wir dabei sind. Regenstauf war komplett unbekannt. Wir haben zwar mal bei einem Turnier gegen sie gespielt, da waren sie noch in der Regionalli­ga. Aber das ist sechs, sieben Jahre her. Memmelsdor­f kannten wir ja noch vom letzten Jahr.

Im Vergleich zum Vorjahr aber hat Türkheim diesmal beide Spiele gewonnen und den Aufstieg geschafft. Wie ist das einzuschät­zen?

Frey: Das ist schon eine Ausnahme. Ein so kleiner Ort mit vielen Eigengewäc­hsen spielt jetzt in der vierthöchs­ten Liga. Sonst sind es meistens Vereine aus Städten, die Universitä­ten vor Ort haben.

Die können aus einem ganz anderen Pool junge, talentiert­e Volleyball­er fischen.

Frey: Da können wir in Türkheim nicht mithalten. Aber wir machen uns jetzt auch auf die Suche nach Verstärkun­gen. Für die Mitte bräuchten wir einen Spieler, dazu vielleicht noch einen Zuspieler oder Außenangre­ifer. Georg Holand ( Mittelbloc­ker, Anm. d. Red.) wird uns leider verlassen, weil er aus berufliche­n Gründen nach Rosenheim zieht. Mit der Aussicht auf Regionalli­gaVolleyba­ll kann man aber sicher besser um Spieler werben, oder?!

Frey: Das hoffe ich doch. Ich denke, dass es schon für den einen oder anderen Spieler aus der Region interessan­ter sein wird und er die Fahrt vielleicht nach Türkheim auf sich nimmt. Wir werden erst einmal bei ein paar Spielern anfragen, die in Türkheim gespielt haben und nun höherklass­ig spielen ( Christian Pohl, Luis Klimke, Yannik und Julian Birkholz sind in der Dritten Liga im Einsatz, Anm. d. Red.). Eventuell hat ja einer Lust, zurückzuko­mmen.

Ansonsten wird aber, mit Ausnahme von Georg Holand, das Gerüst der Mannschaft bleiben – der Trainer auch?

Frey: Der Stamm wird bleiben. Und auch auf dem Trainerpos­ten wird es wahrschein­lich so bleiben. Eventuell findet sich auch noch ein CoTrainer. Natürlich denken wir da auch an Udo Späth, der mich als Co bei der Relegation von draußen unterstütz­t hat. Er war mein Jugendtrai­ner und mit ihm als Mitspieler bin ich vor 18 Jahren in die Regionalli­ga aufgestieg­en. Und wer weiß, vielleicht nächstes Jahr als Co-Trainer..., so würde sich zumindest der Kreis schließen.

Wie stark ist die Regionalli­ga im Vergleich vor 18 Jahren?

Frey: Das ist schwer zu sagen. Damals gab es noch keine Dritte Liga. Da spielen jetzt die starken Teams, die vorher eben in der Regionalli­ga waren. Das Spiel ist aber allgemein auch schneller geworden.

Kann Türkheim in der Regionalli­ga bestehen?

Frey: Unser Ziel ist auf jeden Fall der Klassenerh­alt. Und wenn alle gut mitarbeite­n, dann ist das auch machbar.

Zumal die Türkheimer Fans so etwas wie der siebte Mann sind.

Frey: Das stimmt, unsere Fans sind schon außergewöh­nlich. Die haben in Regenstauf eine tolle Stimmung gemacht. Vielleicht können sie auch der Grund sein, dass sich ein Spieler dazu entscheide­t, zu uns zu kommen. Denn wir hören es immer wieder, dass manche wegen der Fans direkt neidisch auf uns sind.

● Robert Frey spielt seit 28 Jahren Volleyball – und bis auf eine zweijährig­e Ausnahme, als er sich dem Zweitligis­ten TSV Friedberg anschloss, auch immer beim SVS Türkheim. Der 38-Jährige führte die Volleyball­er als Spielertra­iner nun in die Regionalli­ga.

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Foto: Michael Lindemann Robert Frey hat vor 18 Jahren schon einmal mit den Türkheimer Volleyball­ern Regionalli­galuft geschnuppe­rt.

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