Jungfernflug eines Riesen
Jet soll Startbasis für Raketen werden
Los Angeles Der Riesenflieger hat zwei Rümpfe, eine Flügelspannweite, die breiter ist als ein Fußballfeld – und er soll als fliegende Raketenrampe dienen: Das weltgrößte Flugzeug Stratolaunch hat am Samstag in Kalifornien seinen ersten Testflug absolviert. Bei dem Jungfernflug erreichte die Maschine eine Höhe von mehr als 5000 Metern und eine Geschwindigkeit von gut 300 Kilometern pro Stunde, wie das Unternehmens Stratolaunch Systems Corporation mitteilte. Eines Tages sollen von dem Flugzeug aus Trägerraketen starten und Satelliten in die Erdumlaufbahn befördern.
Für den Bau der 73 Meter langen Maschine mit 117 Metern Spannweite verwendeten die Ingenieure unter anderem Teile alter Boeing747-Jumbo-Jets. Das Flugzeug hat sechs Boeing-747-Triebwerke und zwei Rümpfe. Die dreiköpfige Besatzung sitzt im rechten Rumpf. Das Flugzeug hat insgesamt 28 Räder – 14 pro Rumpf.
Unter dem verstärkten Verbindungsstück zwischen den beiden Rümpfen können bis zu drei Trägerraketen mit einem Gesamtgewicht von maximal knapp 227 Tonnen befestigt werden. Von dem gewaltigen Flugzeug aus sollen nach der Vorstellung des Unternehmens eines Tages in Flughöhen von knapp 11000 Metern Trägerraketen starten, die Satelliten in die Erdumlaufbahn bringen. Dadurch würden erhebliche Kosten und auch viel Zeit gespart, da Raketenstarts vom Boden aus weit teurer und auch abhängig vom Wetter seien, hieß es seitens des Herstellers.
Der Flugradius von Stratolaunch beträgt etwa 1850 Kilometer. Die bisherigen Baukosten sind nicht bekannt.