Mindelheimer Zeitung

Farbe am Finger nach der Wahl

In dem riesigen Land wird mehrere Wochen lang gewählt. Es gibt noch eine Besonderhe­it in der größten Demokratie der Welt

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Ein verfärbter Zeigefinge­r: Das ist ein eindeutige­s Zeichen in dem Land Indien. Daran erkennt jeder, dass eine Person schon gewählt hat. Die Markierung auf Haut und Nagel erhalten also alle, die im Wahllokal ihre Stimme abgegeben, also gewählt haben.

„Die Farbe lässt sich nicht abwaschen“, erklärt ein IndienExpe­rte. Oft dauert es Tage oder sogar Wochen, bis sie wieder verschwind­et. „Mit der Markierung soll sichergest­ellt werden, dass keiner seine Stimme doppelt abgibt“, sagt der Fachmann. Das ist wichtig, damit die Ergebnisse der Wahl nicht verfälscht werden.

In Deutschlan­d ist es anders: Da müssen die Menschen beim Wählen einen Ausweis vorlegen. Dadurch können Wahlhelfer jeden Wähler abhaken.

„Auch in Indien haben viele Menschen einen Ausweis – aber eben nicht alle“, sagt der Experte. Gerade in ländlichen Regionen seien noch nicht alle Einwohner bei einem Amt erfasst. Sie sind wie eine Welt, in der einem nicht alles gefällt.

Es gibt gute und böse.

Welche, die fühlen sich an wie im echten Leben, und manche, wo man sich wünscht, es würde sie wirklich geben. Doch manchmal liegst du im Bett, dir ist noch ganz schlecht, dann bist du erleichter­t:

Das war gar nicht echt!

Hannah Albrecht, 10 Jahre

Indien ist riesengroß. Es gibt ungefähr 900 Millionen Menschen, die wählen dürfen. Insgesamt leben in dem Land in Asien sogar deutlich mehr als eine Milliarde Menschen. Zum Vergleich: Deutschlan­d hat rund 83 Millionen Einwohner.

Und was wählen die Inder momentan? Sie entscheide­n über ein neues Parlament. Noch bis Mitte Mai wird abgestimmt, welche Parteien demnächst das Sagen haben.

Bei Wahlen in Deutschlan­d gehen die Menschen im ganzen Land am gleichen Tag in die Wahllokale. Das ist in Indien anders. Die Wahl dauert mehrere Wochen. Je nach Region wählen die Menschen an unterschie­dlichen Tagen.

So ist sichergest­ellt, dass die Menschen nicht alle gleichzeit­ig wählen gehen. Denn dann gäbe es vermutlich nicht genug Wahlhelfer und Sicherheit­sleute, die aufpassen.

Übrigens: Ausgezählt werden sollen die Stimmen der Wähler erst am 23. Mai. Dieses schöne Gedicht hat die zehnjährig­e Hannah Albrecht aus Deuringen geschriebe­n – und an ihre Zeilen werden sich wohl einige Capito-Leser nach dem nächsten Albtraum erinnern.

» Schreibst du auch gerne Gedichte? Wir drucken in der Rubrik „Das Gedicht der Woche“Reime von Kindern ab. Schick uns dein Gedicht einfach per Mail an capito@augsburger-allgemeine.de. Wir freuen uns darauf!

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Hier ist ganz viel Platz, damit du etwas zu dem Gedicht malen kannst.
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Foto: dpa Diese Frauen haben schon gewählt. Das erkennst du an ihren Fingern.

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