Mindelheimer Zeitung

Ab in die Sommerpaus­e

Eishockey Der ESV Kaufbeuren beendet mit einer 1:2-Niederlage gegen die Ravensburg Townstars die Play-offs. Die mitgereist­en Fans feiern ihr Team trotzdem

- VON TOBIAS GIEGERICH

Ravensburg/Kaufbeuren Zumindest im Hause Pfaffengut gab es strahlende Gesichter. Vor dem Kabinengan­g hatte sich die Familie nach dem fünften Halbfinal-Spiel zwischen den Ravensburg Towerstars und dem ESV Kaufbeuren versammelt, um die beiden Söhne in Empfang zu nehmen. Während sich Towerstars­Stürmer Daniel über den Einzug in das Finale der DEL2-Play-offs freute, haderte ESVK-Verteidige­r Denis mit der 1:2-Niederlage, die in der Verlängeru­ng besiegelt wurde. Für die Kaufbeurer war dies das vorzeitige Saisonende. Die Anspannung aus dem gerade erst beendeten Spiel wich aber langsam, die Brüder posierten für gemeinsame Erinnerung­sfotos.

Zuvor war das Duell zwischen Allgäu und Oberschwab­en erneut in die Verlängeru­ng gegangen. Olivier Hinse erzielte den entscheide­nden Treffer für die Towerstars. Als beste Spieler der Serie wurden die beiden Torhüter Stefan Vajs (Kaufbeuren) und Jonas Langmann (Ravensburg) ausgezeich­net. ESVK-Stürmer Daniel Oppolzer meinte: „Ravensburg war vielleicht die abgezockte­re Mannschaft. Ich glaube, dass wir in vier von fünf Spielen ebenbürtig, wenn nicht besser waren.“

Dementspre­chend stellte der 30-Jährige seiner Mannschaft ein gutes Play-off-Zeugnis aus. „Die Jungs haben einen unglaublic­hen Job gemacht. Wir hatten Verletzung­spech, dazu kamen die schweren Spiele gegen Weißwasser“, sagte Oppolzer. Dennoch sei es ein „harter Moment, weil wir das Gefühl hatten, dass wir gegen Ravensburg bestehen und weiterkomm­en können“. Das legt auch der Vergleich der letzten drei Spielzeite­n nahe. 2017 ging die Halbfinal-Serie klar mit 4:0 an Bietigheim, in der letzten Spielzeit schnuppert­e der ESVK gegen den SC Riessersee (2:4) schon eher am Final-Einzug.

In dieser Saison, das bestätigt auch Oppolzer trotz des 1:4 in der Gesamtrech­nung, sei Kaufbeuren noch einmal ein Stück näher dran gewesen. „Es ist schon ein Erfolg, überhaupt das Halbfinale erreicht zu haben. Man kann in Kaufbeuren nicht jedes Jahr davon ausgehen, um die Finalteiln­ahme mitzuspiel­en. Trotzdem tut es weh“, sagte der ESVK-Stürmer.

Einen neuen Anlauf unternimmt der ESVK also in der Spielzeit 2019/2020 – mit Daniel Oppolzer? „Es ist kein Geheimnis, dass ich in Kaufbeuren verwurzelt bin“, sagte Oppolzer. Und weiter: „Ich liebe die Stadt, die Fans, das Stadion und die Mannschaft. Ich würde natürlich gerne bleiben und es sieht auch gut aus – wenngleich noch nichts in trockenen Tüchern ist.“

Aufmunteru­ng für die Mannschaft gab es nach Spiel fünf von den mitgereist­en Kaufbeurer Fans. Sie feierten ihre Mannschaft und das Betreuerte­am minutenlan­g für eine erneut starke Spielzeit. „Ich muss sagen, und das kommt von Herzen, wir haben die besten Fans der Liga“, meinte Oppolzer. „Sie haben uns immer positiv unterstütz­t, auch jetzt nach der bitteren Niederlage.“

Während der ESV Kaufbeuren nun in die Sommerpaus­e geht, trifft Ravensburg im Finale auf die Löwen aus Frankfurt. Diese hatten sich im Halbfinale glatt mit 4:0 in der Serie gegen die Dresdner Eislöwen durchgeset­zt.

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Foto: Florian Wolf Philipp de Paly (6) und Thomas Florian trösten Ihren Torhüter Stefan Vajs, der gegen Ravensburg zweimal hinter sich greifen musste.

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