Ab in die Sommerpause
Eishockey Der ESV Kaufbeuren beendet mit einer 1:2-Niederlage gegen die Ravensburg Townstars die Play-offs. Die mitgereisten Fans feiern ihr Team trotzdem
Ravensburg/Kaufbeuren Zumindest im Hause Pfaffengut gab es strahlende Gesichter. Vor dem Kabinengang hatte sich die Familie nach dem fünften Halbfinal-Spiel zwischen den Ravensburg Towerstars und dem ESV Kaufbeuren versammelt, um die beiden Söhne in Empfang zu nehmen. Während sich TowerstarsStürmer Daniel über den Einzug in das Finale der DEL2-Play-offs freute, haderte ESVK-Verteidiger Denis mit der 1:2-Niederlage, die in der Verlängerung besiegelt wurde. Für die Kaufbeurer war dies das vorzeitige Saisonende. Die Anspannung aus dem gerade erst beendeten Spiel wich aber langsam, die Brüder posierten für gemeinsame Erinnerungsfotos.
Zuvor war das Duell zwischen Allgäu und Oberschwaben erneut in die Verlängerung gegangen. Olivier Hinse erzielte den entscheidenden Treffer für die Towerstars. Als beste Spieler der Serie wurden die beiden Torhüter Stefan Vajs (Kaufbeuren) und Jonas Langmann (Ravensburg) ausgezeichnet. ESVK-Stürmer Daniel Oppolzer meinte: „Ravensburg war vielleicht die abgezocktere Mannschaft. Ich glaube, dass wir in vier von fünf Spielen ebenbürtig, wenn nicht besser waren.“
Dementsprechend stellte der 30-Jährige seiner Mannschaft ein gutes Play-off-Zeugnis aus. „Die Jungs haben einen unglaublichen Job gemacht. Wir hatten Verletzungspech, dazu kamen die schweren Spiele gegen Weißwasser“, sagte Oppolzer. Dennoch sei es ein „harter Moment, weil wir das Gefühl hatten, dass wir gegen Ravensburg bestehen und weiterkommen können“. Das legt auch der Vergleich der letzten drei Spielzeiten nahe. 2017 ging die Halbfinal-Serie klar mit 4:0 an Bietigheim, in der letzten Spielzeit schnupperte der ESVK gegen den SC Riessersee (2:4) schon eher am Final-Einzug.
In dieser Saison, das bestätigt auch Oppolzer trotz des 1:4 in der Gesamtrechnung, sei Kaufbeuren noch einmal ein Stück näher dran gewesen. „Es ist schon ein Erfolg, überhaupt das Halbfinale erreicht zu haben. Man kann in Kaufbeuren nicht jedes Jahr davon ausgehen, um die Finalteilnahme mitzuspielen. Trotzdem tut es weh“, sagte der ESVK-Stürmer.
Einen neuen Anlauf unternimmt der ESVK also in der Spielzeit 2019/2020 – mit Daniel Oppolzer? „Es ist kein Geheimnis, dass ich in Kaufbeuren verwurzelt bin“, sagte Oppolzer. Und weiter: „Ich liebe die Stadt, die Fans, das Stadion und die Mannschaft. Ich würde natürlich gerne bleiben und es sieht auch gut aus – wenngleich noch nichts in trockenen Tüchern ist.“
Aufmunterung für die Mannschaft gab es nach Spiel fünf von den mitgereisten Kaufbeurer Fans. Sie feierten ihre Mannschaft und das Betreuerteam minutenlang für eine erneut starke Spielzeit. „Ich muss sagen, und das kommt von Herzen, wir haben die besten Fans der Liga“, meinte Oppolzer. „Sie haben uns immer positiv unterstützt, auch jetzt nach der bitteren Niederlage.“
Während der ESV Kaufbeuren nun in die Sommerpause geht, trifft Ravensburg im Finale auf die Löwen aus Frankfurt. Diese hatten sich im Halbfinale glatt mit 4:0 in der Serie gegen die Dresdner Eislöwen durchgesetzt.