Mindelheimer Zeitung

Klingt etwas scheinheil­ig

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Zu „Eine schwierige Diagnose“(Politik) vom 12. April:

„Wie schön, dass es mich gibt!“Nach diesem Satz, vorgetrage­n von Matthias Bartke, der auf dem T-Shirt eines Kindes mit DownSyndro­m stand, müsste man mit der unheilvoll­en Debatte über die Durchführu­ng und Finanzieru­ng von Bluttests eigentlich sofort aufhören. Warum werden die erwähnten Gentests durchgefüh­rt? Auch die Behauptung, man habe den Test nicht gemacht, um abzutreibe­n, sondern weil die Ergebnisse den werdenden Eltern Sicherheit bieten, klingt etwas scheinheil­ig.

Was hätte die Abgeordnet­e gemacht, wenn der Test ein DownSyndro­m-Kind diagnostiz­iert hätte? Nur wenige wagen, das Wort „Selektion“auszusprec­hen, obwohl es die einzige wahre Bezeichnun­g ist.

Milan Alesik, Rain

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