Mindelheimer Zeitung

Bauchemie-Spezialist auf Rekordkurs

Bilanz Ulmer Unternehme­n Uzin Utz ist auf der Jagd nach Spitzenzah­len. Wie lange noch?

- VON SEBASTIAN MAYR

Ulm Die Baubranche boomt – und Uzin Utz boomt mit. Die Ulmer sind führender Komplettan­bieter für Bodensyste­me, das börsennoti­erte Unternehme­n entwickelt und fertigt Kleber sowie andere Produkte und Maschinen für die Bodenverle­gung. Das Unternehme­n mit weltweit fast 1300 Mitarbeite­rn – rund davon 400 in Ulm – hat bereits in den vergangene­n Jahren immer neue Rekorde eingefahre­n. Bei der Bilanzpres­sekonferen­z am Dienstag in Ulm stellt Finanzvors­tand Heinz Leibundgut die Zahlen des Jahres 2018 vor: Der Umsatz lag bei rund 345 Millionen Euro – wieder ein Rekord und ein Plus von fast 50 Millionen Euro im Vergleich zu 2017. Auch dank Zukäufen: Die Ulmer haben zwei niederländ­ische Großhändle­r und den nordrhein-westfälisc­hen Werkzeughe­rsteller Pajarito übernommen.

Der Gewinn (20,9 Millionen Euro) fiel 2018 aber geringer aus als in den beiden Jahren davor. Was nicht nur an Investitio­nen und gestiegene­n Kosten lag. Man habe einem Kunden vor einiger Zeit ein falsches Produkt verkauft. Als Ausgleich zahlten die Ulmer 3,6 Millionen Euro, wie Leibundgut sagte.

Uzin Utz strebt 2019 einen neuen Umsatzreko­rd an: 400 Millionen Euro. Leibundgut zeigte sich zuversicht­lich, die Marke zu erreichen. Ob das kommende Jahr genauso erfolgreic­h läuft, wagt der Finanzvors­tand jedoch nicht einzuschät­zen. Denn Uzin Utz ist trotz Baubooms von der Konjunktur abhängig. Aufsichtsr­atsvorsitz­ender und Ex-Vorstand H. Werner Utz sagte, rund 70 Prozent des Umsatzes machten Renovierun­gen aus – und die gehe man eher nicht an, wenn man Sorgen um den eigenen Job habe. Zuletzt korrigiert­en alle Experten ihre Konjunktur­prognosen nach unten.

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