Mindelheimer Zeitung

Darauf steht jede Kamera

Ratgeber Wackelfrei­e Bilder und sanfte Schwenks: Stative geben Kameras Halt. Wie man das Richtige findet – oder sich anderweiti­g behilft

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Ob beim Sport, im Fotostudio oder in der Natur: Wer wackelfrei­e Bilder möchte, fixiert seine Kamera in einem Stativ. Das steigert die Qualität der Aufnahmen. Stativ ist allerdings nicht gleich Stativ. Die Gestelle gibt es in unterschie­dlichen Bauweisen. Welches Modell ist das Richtige? Die Antwort hängt in erster Linie von der Art der Fotos oder Videos ab, die man machen möchte. ● Einbeinsta­tiv Es besticht durch gute Handlichke­it. Auf Reisen und Wanderunge­n macht sich das Leichtgewi­cht mit der kompakten Größe kaum im Rucksack bemerkbar. „Einbeinsta­tive bieten sich vor allem für Motive mit kurzen Belichtung­szeiten an und werden beispielsw­eise beim Sport verwendet“, erklärt Thomas Hoffmann von der Fachzeitsc­hrift c’t. Praktisch zudem: Mit Einbeinsta­tiven lassen sich vertikale Verwacklun­gen stark reduzieren, wie Lars Theiß vom Fotomagazi­n erklärt. „Der Fotograf braucht das Kameragewi­cht nicht zu halten. Zudem erlauben sie schnelle Positionsw­echsel.“Nachteile: Man kann das Stativ nicht hinstellen. Bei sehr langen Belichtung­szeiten reicht es nicht aus, um ein Verwackeln zu verhindern.

● Dreibeinst­ativ Diese Variante sorgt für mehr Beständigk­eit. Die Kamera wird stabil positionie­rt. Langzeitbe­lichtungen, Videoschwe­nks oder Panoramaau­fnahmen gelingen ohne Verwackeln. „Für normale Film- und Fotoaufnah­men sind Dreibeinst­ative am besten geeignet, weil sie sich an verschiede­nen Stellen und in unterschie­dlichen Höhen recht schnell aufbauen und justieren lassen“, sagt Theiß. ● Vierbeinst­ativ Wer noch etwas mehr Stabilität wünscht, besorgt sich so ein Modell. Bei diesem erhöht sich die Auflageflä­che und damit die Belastbark­eit. „Vierbeinst­ative sind extra stabil und eignen sich vor allem für schwere Videokamer­as“, beschreibt Hoffmann.

● Saugstativ Wer actionreic­he Aufnahmen beim Motorbootf­ahren oder von Spritztour­en mit seinem Auto machen möchte, benutzt idealerwei­se solch ein Stativ. Es hält auf glatten Glas- oder Metallober­flächen. „Verbrauche­r sollten jedoch stets die Haltekraft des Saugstativ­s und das Gewicht der dranhängen­den Ausrüstung im Auge behalten“, erklärt Theiß. Saugstativ­e ermögliche­n spektakulä­re Bilder, sind aber starr und unflexibel.

Die Grundkonst­ruktion sollte allerdings nicht das einzige Entscheidu­ngskriteri­um sein. Das gilt besonders beim Kauf von Stativen für Videokamer­as. Eine große Rolle spielt hier der Videokopf, mit dem die Kamera bewegt werden kann. Er sollte einen relativ langen Verstellar­m haben. Je länger er ist, desto größer wird die Hebelwirku­ng, um den Stativkopf bei Schwenks gefühlvoll bewegen zu können.

Ein Stativ muss nicht immer sein. „Viele Kameras oder Objektive bieten eine eingebaute Bildstabil­isierung. Dazu können hochwertig­e Kameras auch bei hoher Empfindlic­hkeit gute Bilder machen“, erklärt Hoffmann. Bei Sonnensche­in etwa sei kein Stativ nötig. Zudem gibt es viele kleine Kniffe, die eine Aufnahme besser machen.

Grundsätzl­ich hilft in Situatione­n, in denen eine zusätzlich­e Stabilisie­rung der Kamera ratsam ist, alles, was die Bewegung der Kamera reduziert. Martin Knapp vom Magazin Foto Hits zählt auf: „Das beginnt bei der richtigen Körper- und vor allem der Armhaltung, geht über klassische Hilfsmitte­l wie das Bohnensäck­chen bis hin zum Aufstellen oder Anlehnen der Kamera etwa an eine Wand, einen Baum oder auf einer Mauer.“M. Konrad, dpa

 ?? Foto: F. Rumpenhors­t, dpa ?? Unverwacke­lte Aufnahmen selbst in der Dämmerung: Bei Fotos mit längerer Belichtung­szeit steht die Kamera besser auf einem Stativ.
Foto: F. Rumpenhors­t, dpa Unverwacke­lte Aufnahmen selbst in der Dämmerung: Bei Fotos mit längerer Belichtung­szeit steht die Kamera besser auf einem Stativ.

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